Abenteuer Amazonas

Am 7. Januar 2018 hieß es endlich auf in das erste große Abenteuer und sicherlich eines der Highlights auf dieser Tour – in den Amazonas. Der mächtigste Strom der Erde, durchfließt die letzte große Wildnis, einen weiterhin unerforschten Urwald von der Größe Europas. Am Flussufer, wo die Sonne bis auf den Boden strahlt, schirmt ein Pflanzenvorhang den Urwald ab. Im inneren, wo kaum ein Lichtstrahl eindringt, ist der Boden fast kahl. Baumriesen mit Kronen aus buschigem Blättergewirr und winzigen Blüten streben himmelwärts, um ihre Stämme ranken sich Lianen und auf den Ästen wachsen Orchideen dem Licht entgegen.

Santarem 20 Land

Von seinem Ursprung in den peruanischen Anden wälzt sich der Amazonas über fast die ganze Breite des südamerikanischen Kontinents durch Brasilien zum Atlantik. Dabei ändert er mehrmals seinen Namen. Amazonien als Region erstreckt sich zudem über die Grenzen hinaus auch in die Nachbarstaaten Brasiliens, hauptsächlich nach  Venezuela, Kolumbien, Bolivien und wie schon erwähnt Peru. Die Wildnis hat das riesige Flusssystem der Zivilisation immer im Griff. An seinen Ufern jagen indigenas (Ureinwohner) wie früher mit Blasrohr und Giftpfeil die Tiere des Amazonas u. a. Jaguare und Tapire. Gleichzeitig streifen große Ameisenbären umher.

Die Route

Einfahrt in das Amazonas-Delta –> Santana (Macapa) –> Santarem –> Boca da Valeria –> Parintins –> Manaus –> Parintins –> Santarem –> Almeirin –> Belem –> Ausfahrt aus dem Amazonas-Delta

Amazonasroute

Amazonasroute

Amazonas Delta

Im Delta haben Ablagerungen ein wahres Labyrinth aus kleineren Inseln gebildet. Nur die Insel Ilha de Marajo mit einer Größe von 40.100 ist groß und stark genug den unermesslichen Wasserfluten standzuhalten. Sie teilt den Fluss in zwei Mündungsarmen. Am nördlichen Flussarm liegt die Stadt Macapá. Am südlichen Mündungsarm befindet sich die Stadt Belem und ist mit 1,5 Mio. Einwohnern eine von zwei großen Städten in Amazonien. Folgt man den beiden Mündungsarmen westwärts, so treffen sie aufeinander und verschmelzen zu einem. Immer weiter ins Landesinnere trifft man auf die zweite große Stadt Amazoniens – Manaus mit 1,75 Mio. Einwohner.

Santana (Macapa)

Die Stadt im Delta des Amazonas hat ihre Entwicklung der Entdeckung von Metall in den 50er-Jahren zu verdanken. Macapa ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amapa direkt am Äquator und am Mündungsdelta des Amazonas gelegen.

Macapa Anlegen 2

Ankunft in Santana

Hier war nun auch unser erster Halt mit der MS Albatros im Amazonas. Mit den Tenderbooten wurden wir an das Flussufer gebracht, wo die Ausflugsbusse warteten. Dies gestaltete sich schon ein wenig schwierig, da die Anlagestelle nicht wie üblich aussah. Daher musste eine provisorische Anlegestelle hergestellt werden.

Macapa Fort 2

Eingang Fort Sao Jose

Nach knapp einer Stunde des Wartens konnten wir mit dem Ausflugsbussen zu unserem ersten Halt, dem Fort Sao Jose fahren. Das gut erhaltene Fort wurde 1764 von den Portugiesen erbaut. Ihre Funktion war, die Mündung des Amazonas zu bewachen und nachdem man in der Region Gold gefunden hatte, gab es auch allen Grund dazu. Vor allem die Franzosen aus dem benachbarten Französisch Guyana machten Gebietsansprüche geltend. Hier bietet sich ein schöner Ausblick auf den Amazonas.

 

Macapa Fort 5

Ausblick auf den Amazonas vom Fort

Anschließend führte der Ausflug zum indianischen Kunsthandwerkszentrum, wo traditionelle Keramik und Schnitzereien hergestellt werden. Da der heutige Tag leider ein Sonntag war, konnten nicht viele Händler angetroffen werden. Daher statteten wir den gegenüberliegenden Restaurants einen Besuch ab und konnten bei der frischen Zubereitung der Steaks zuschauen sowie nebenbei ein lokales Bier probieren. Von dort ging es für uns weiter zum Sacaca Museum. Hier werden die Lebensweisen der alten Indianer dieses Gebietes nachgestellt und die unterschiedliche Pflanzenwelt bestaunt werden.

Auf der Rückfahrt zum Schiff machten wir am Marco Zero halt. Dieser Punkt markiert den Äquator, welcher an dieser Stelle entlangführt. Unser Guide erklärte, dass wenn man mit jeweils einem Bein auf der nördlichen und mit dem anderen Bein auf der südlichen Seite steht, aufgrund der Erdanziehungskraft, nicht gleichschwer ist.

Macapa Äquator 3

Äquatorlinie in Macapa/ Brasilien

Macapa Äquator 2

am Äquatordenkmal

 

 

Santarem und Aller do Chao

Unser Schiff hat bereits die Hälfte des Wegs nach Manaus hinter sich gebracht und macht nun Station im Ort Santarem, wo sich Fischerboote und Einbäume drängen. Mit 250.000 Einwohner ist sie die drittgrößte brasilianische Stadt im Amazonas. Hier vermischte sich das klare Wasser des Tapajos mit dem lehmgelben des Amazonas. Goldfunde am Tapajo verhalfen dem Ort zu einem beachtlichen Aufstieg.

Mit den Ausflugsbussen ging es als erstes zum Obst- und Gemüsemarkt, wo seltene und exotische Früchte betrachtet und probiert werden konnten. Nach dem kulinarischem Abenteuer führte uns der Weg zur Kathedrale Nossa Senhora da Conceicao, welche im 19. Jh. erbaut wurde und somit das älteste Gebäude der Stadt ist.

Santarem 5 Kirche

Kathedrale Nossa Senhora da Conceicao

Weiter geht es außerhalb der Stadt zur Casa da Farinha, einer Anlage mit Gummibäumen und Paranussbäumen. Hier wird erklärt wie aus Maniok verschiedene Produkte hergestellt werden. Die Maniokwurzel ist das Grundnahrungsmittel der Indianer. Darüber hinaus erhielten wir Informationen über die Kautschukgewinnung und konnten auch hier die eine oder andere uns unbekannte Frucht probieren.

Von dort führt uns der Weg weiter ins 35 km entfernte Alter do Chao, eine bezaubernde kleine Stadt am Rio Tapajos mit schneeweißen Sandstränden. Dieser Ort liegt auf einer Halbinsel am Rande des Urwaldes. Schöne Häuser und einige Hotels steigerten seine Beliebtheit als Bade- und Ferienort. Einige nutzen die freie Zeit dort zum Baden. Ich hingegen zog es vor, das Städtchen zu erkunden.

Santarem 21 Alter do Chao Strand

Strand von Alter do Chao

 

Bei unserem zweiten Stopp auf der Rückfahrt ging es diesmal mit dem Aamazonasschiff Richtung Maicasee. Bevor wir aber an diesem angelangten, erlebten wir das Schauspiel der Vermischung der Flüsse. Hier trifft der lehmfarbige Amazonas mit dem schwarzen Rio Tapajos zusammen. Über Kilometer hinweg fließen diese beiden Flüsse neben einander her, bevor sie sich vermischen.

Santarem 29 Maicasee

Kurz vor dem Maicasee machen wir noch eine selten Beobachtung. Neben den graufarbigen Delfinen konnten wir auch einen nur hier vorkommenden rosafarbigen Delfin erspähen. Im Anschluss gelangten wir zum Maicasee. Hier hatten wir die Möglichkeit mit einfachen Angeln nach Piranhas zu fischen.

Santarem 35 Angeln

Angeln im Amazonas

 

Leider sind die Tiere heute zu clever gewesen und haben sich die Köder von der Angel gemopst, bevor wir sie an Bord ziehen konnten. Doch unser geübter Guide hatte das Glück, einen zu fangen. Diesen konnten wir nun aus nächster Nähe betrachten. Danach wurde er wieder in die Freiheit entlassen. So machten wir uns nach einen interessanten und schönen Ausflug wieder zurück zur MS Albatros.

Santarem 32 Maicasee

 

Boca da Valeria

Der heutige Stopp erfolgte in Boca da Valeria, einer Ansammlung von Pfalhäuser. Per Tenderboote gelangten wir an Land, wo Caboclos leben, Nachkommen portugiesischer Siedler, die sich mit den Ureinwohnern vermischt hatten. Da keine Ausflüge angeboten wurden, stand das Erkunden des Dorfes auf eigene Faust an.

Boca de Valeria 2

Ankunft in Boca de Valeria

Wir wurden sehr herzlich von den Dorfbewohnern am kleinen Steg empfangen. Vor allem die jüngsten des Dorfes nahmen die Besucher an die Hand und zeigten ihr Dorf. Dabei vielen die bezaubernden Tiere u.a. Kakadu, Minikaimane, Papageien und Faultiere auf, die man aus nächster Nähe betrachten und wer wollte, sie auch auf den Arm nehmen konnte. Dieser Eindruck war atemberaubend, da man diese exotischen Tieren sonst nie so nahe kommt. Aber auch die Lebensbedingungen der Dorfbewohner zu sehen, hinterließ einen nachdenklichen Eindruck.

Boca de Valeria 4

Faultier

Boca de Valeria 7

der Ortskern

Boca de Valeria 9

ich und ein Kakadu

 

 

Parintins

Parintins 17

Dreirad in Santarem

Die Stadt Parintins verfügt über einen modernen Schiffsanleger, so dass man mitten am Stadtkern ankommt, in dem Angehörige mehrerer Ethnien leben. Bekannt geworden ist Parintins vor allem durch das alljährlich Ende Juni stattfindende Volksfest Bumba meu Boi. An drei Tagen im Jahr präsentiert sich der sonst eher beschauliche Ort wie verwandelt. In einem fantastischen Wettstreit konkurrieren die Garantidos und die Caprichosos um die gelungenste Aufführung des Tanzspiels in einem monatelang von der ganzen Stadt vorbereiteten Umzug mit farbenfrohen Tänzen und prächtigen Kostümen. Die Farben des Bomba Meu Boi sind blau und rot.

Während der Stadtrundfahrt im Dreirad sah ich viele Häuser in diesen Farben. Aber auch die vielen Staturen von Tieren sowie die Verzierungen der Wände fallen einem sofort ins Auge. Besonders am Freiheitsplatz der Stadt ist dies auffällig. Hier war übrigens auch ein ehemaliger Flughafen, was man sich angesichts der geringen Größe nicht vorstellen kann. Von dort geht es zur roten Backsteinkathedrale Nossa Senhora do Carmo. Auf dem Rückweg zum Schiff führt unser Weg noch zur Arena Bumbodromo, welches 1988 anlässlich des Volksfestest Boi Bumba erbaut wurde.

Parintins 7 Boi Bumba Arena

Arena Bumbodromo

Parintins 12 Kirche

Backsteinkathedrale Nossa Senhora do Carmo

 

Am Abend hatten wir auch die Gelegenheit die farbenfrohen Tänzer und prächtigen Kostüme in einer mitreißenden Aufführung des karnevalsähnlichen Festspiels zu bewundern. Zudem durfte das brasilianische Nationalgetränk der Caipirinha aus Limonen, Rohrzucker und Zuckerrohrschnaps nicht fehlen.

Parintins 18 Boi Bumba Folklore

Ich mit den Boi Bumba Künstler

 

 

Wie auf der Tour flussaufwärts nach Manaus, führt uns dieser Weg auch wieder zurück Richtung Atlantik. Hierbei machten wir nochmals Station in Parintins. Im Grunde gibt es nicht viel mehr zu sehen als bei meinem ersten Besuch. Da die Rundfahrt im Dreirad auf der Hinfahrt damals ohne Reiseführer war, entschloss ich mich an der Minibusstour vom Schiff teilzunehmen. Dabei machten wir wieder am Freiheitsplatz sowie der Nossa Senhora do Carmo  halt. Im Anschluss führte uns der Weg zum Bumbodromo.

Parintins 29 Stadion innen

Innenansicht der Arena Bumbodromo

Parintins 28 Stadion innen

Tribünen der Arena Bumbodromo

Dieses konnten wir heute auch von innen besichtigen. Wie in der gesamten Stadt, ist auch diese zur Hälfte in Blau sowie in Rot gehalten. Insgesamt finden dort 35.000 Zuschauer Platz und wurde allein für diese Veranstaltung erbaut. Den Abschluss der Tour bildete ein Besuch beim Sitz der blauen Boi Bumba-Gesellschaft Caprichoso, wo man die Riesenpuppen und wunderschönen Kostüme des Festivals bewundern konnte.

 

Manaus

Nun war es endlich soweit und die MS Albatros erreichte die Stadt Manaus mitten im Amazonas. Die moderne Stadt liegt am Rio Negro und ist rund 1700 km vom Atlantik entfernt. Früher war es nur ein Außenposten des portugiesischen Kolonialhandels bis der Ort um 1800 durch den Kautschukboom ins Rampenlicht rückte. Als Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas hat Manaus eine Schlüsselposition an der Kreuzung des Flusses und der Flugrouten.

Manaus 30 Teatroamazonas

Teatro Amazonas in Manaus

Um die Stadt und seine Umgebung zu erkunden, stehen volle 3 Tag zur Verfügung. Für den ersten Tag nahm ich mir vor, die Stadt an sich kennenzulernen.

Manaus 1 Amazonasbrücke

Amazonasbrücke bei Manaus

Auf einer Stadtrundfahrt mit diversen Fotostopps bekam ich die bedeutendsten Gebäude aus der Kautschukzeit Ende des 19. Jh. zusehen. Unter anderem das Zollhaus, welches in Liverpool vorgefertigt und 1906 nach Manaus transportiert wurde und heute als Verwaltungsgebäude des Hafens dient.

Vorbei an Häusern mit historischer Architektur geht es zur Avenida Sete de Setembro. Hier thront seit 1665 die Kathedrale Nossa Senhora Conceicao, welches Papst Johannes Paul II. 1980 besuchte. Folgt man der Straße gelangt man zum Palacio Rio Negro, welches einst Sitz des deutschen Kautschuk-Barons Scholz war. Heute ist es ein Kulturzentrum und zeigt mehr zur Kautschukproduktion. An dieser Straße befindet sich auch das Indianermuseum mit Gegenständen, Schmuck und Waffen der Indianerstämme, welches wir besichtigten.

 

Das Highlight des Ausfluges war aber der Besuch des Teatro Amazonas, ein Relikt aus der Zeit des Kautschuks, als Geld keine Rolle spielte. Dieses ist das bedeutendste Gebäude Manaus und dient als Oper. Der Prachtbau wurde Stück für Stück aus Europa hierher gebracht und das vor über 120 Jahren als das Amazonasgebiet kaum erforscht war. Die Kuppel und vergoldeten Kacheln stammen aus Elsass-Lothringen, das Interieur ebenfalls aus Frankreich und der Marmor aus Italien. Die Oper wurde 1896 eröffnet. Zum Abschluss spazierten wir über den Markt, wo Fisch- und Fleisch als auch Früchte bis zu Zaubertränken sowie Papageien angeboten wurden.

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Teatro Amazonas in Manaus

Manaus 21 Teatro Amazonas

Eingangsschild Teatro in Manaus

Manaus 23 Teatroamazonas

Innenansicht Teatro Amazonas

Manaus 25 teatroamazonas

Proberaum des Teatro

 

 

Auch am zweiten Tag standen wieder unvergessliche Momente auf dem Plan. Ich konnte das Schauspiel des „Meeting of Waters“ betrachten. Dies Umschreibt den Zusammenfluss des größten Flusses der Erde, dem Amazonas, mit dem zweitgrößten Nebenfluss der Erde, dem Rio Negro. Die gewaltigen Wassermassen vermischen sich nicht sofort, sondern fließen gut 11 Kilometer im selben Flussbett nebeneinander her, bevor das Wasser wieder eine einheitliche Farbe aufweist. Bis zum Zusammenfluss wird der Amazonas von den Brasilianern Rio Solimoes genannt, erst ab hier heißt er Amazonas. Die langsame Vermischung der Flüsse hat verschiedene Gründe. Der Rio Solimoes ist ein Weißwasserfluss, er hat aufgrund des hohen Gehalts an mineralischen Schwebstoffes ein lehmfarbenes Aussehen und einen basischen pH-Wert.

Manaus 54 Meeting of Water

Zusammenfluss des Amazonas mit dem Rio Negros

Manaus 53 Meeting of Water

Zusammenfluss des Amazonas und des Rio Negros

Der Rio Negro ist ein Schwarzwasserfluss, er erhält seine Farbe durch den hohen Gehalt an Huminsäuren, die vom Regen in seinem Einzugsgebiet aus den Böden gewaschen wurden, und sein pH-Wert ist mit 3,5 relativ sauer. Der Rio Solimoes fließt mit 7,5 km/h, der Rio Negro mit 2,5 km/h deutlich langsamer. Aufgrund der Farbe der beiden Flüsse unterscheiden sich auch deren Temperaturen. Der lehmig-weiße Solimoes reflektiert das Sonnenlicht und ist immer kälter als 22 Grad, während der schwarze Rio Negro das Licht absorbiert und Temperaturen über 28 Grad erreicht.

Manaus 51 Kanu

Kanufahrt auf dem Nebenfluss

Mit dem Amazonasschiff geht es zum Janauari-See und weiter zum Rio Negro vorbei an den auf Stelzen gebauten Hütten zum oben beschrieben und faszinierenden Naturschauspiel.  Im Anschluss steigen wir noch einmal in motorisierte Kanus um. Wir fahren zu den Nebenflüssen des Amazonas, um die Tierwelt bei Tageslicht zu beobachten u. a. Papageien und Tukane.

 

Der letzte Tag in Manaus steht unter dem Ausflugstitel „Abenteuer Mensch und Dschungel“. Bei diesem Ausflug vom Schiff hatte ich die Möglichkeit in Begleitung speziell ausgebildeter Soldaten der brasilianischen Armee die Überlebenstechniken des Menschen im Dschungel hautnah und aus nächster Nähe kennenzulernen. Mit dem Schnellboot ging es auf dem Rio Negro zum Guedes-See.

Manaus 6 Speedboot

Speedboot

Manaus 7 in den Regenwald

Beginn Regenwaldwanderung

Dort begann die Dschungelwanderung zum Basiscamp, wo unser Guide einige Information zur Tour gab. Danach hieß es ab in den Regenwald. Dieser nahm es auch allzu wörtlich und öffnete seine Schleusen. Über die kompletten 2 Stunden hat es nun in Strömen gegossen. Aber nichtsdestotrotz konnte unter anderem die wunderschöne Pflanzenwelt sowie exotische Vögel und Tiere bestaunt werden. Währenddessen erzählte der Reiseführer vom Überleben im Dschungel und zeigt wie man eine Schutzhütte baut, was am heutigen Tage nicht ganz unpraktisch war. Anschließend erzeugte er ein einfaches Feuer. Sehr interessant war die Information über die Kletterpflanzen (geringelte Liane), welche Trinkwasser spenden, sobald man sie aufschneidet.

Manaus 10 Regenschutz

Bau eines Regenschutzes

Manaus 11 Falle für Essen

Falle zur Nahrungsbeschaffung

Darüber hinaus zeigte der Guide, wie man mit Materialien aus dem Dschungel simple Fallen bauen kann, um an Nahrung zu kommen. Meist reichen hierbei einige Hölzer und Palmen bzw. Bananenblätter aus. Nach dieser spannenden  Führung ging es wieder zurück zum Basiscamp, wo wir uns trocken legen konnten und zur Stärkung Getränke und Früchte gereicht bekamen.

 

 

Belem

Sie ist mit den 1,5 Mio. Einwohner einer der zwei größten Städte im Amazonas. Einst nannte sich Belem Paris der Tropen. Bis zum abrupten Ende des Kautschuk-Booms entstanden eine beachtliche Ansammlung von kolonialer Bauten, welche aus der Zeit der Portugiesen stammten. Vor allem das Fort mit Blick auf die Bucht, diente dazu Franzosen, Holländer und Engländer abzuschrecken.

Stadtansicht Belem

Stadtansicht von Belem

Mit den Tenderbooten ging es an Land, wo wir mit den Ausflugsbussen rund 40 Minuten bis ins Zentrum von Belem fuhren. Am Hafen befindet sich einer der berühmtesten Märkte Brasiliens, der Ver-o-Peso Markt. Neben Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Kräutern werden auch Keramik, Kleidung  und Talismane angeboten. Aber auch Kuriositäten wie zum Beispiel Rosenkränze, Krokodilzähne, Vogelskelette, Gürteltierschwänze und andere Zaubermittel sind hier zu finden.

Vorort von Belem

Umgebung von Belem

Ver-o-peso Markt 2

Ver-o-peso markt 3

Ver-o-peso Markt

Ver-o-peso Markt

 

Wir machten uns weiter südwestlich in den alten Hafen von Belem. Hier steht das Fort do Castelo aus dem 17. Jh. Das Fort bildete einst den Kern der Siedlung an der Guajara Bucht und ist der höchste Punkt der Stadt, von dem man einen malerischen Ausblick hat.

 

Fort do Castelo

Fort do Castelo von Belem

Nach diesem wunderschönen Blick über die Bucht geht es für uns weiter in den  Botanischen Garten des Emilio-Goeldi-Zoos. Neben zahlreichen Pflanzen sind einheimische Süßwasserfische, Amphibien, Säugetiere und Vögel zu bestaunen. Den Abschluss des Ausfluges bildet der Besuch der zu Beginn des 20. Jh. errichteten Basilica de (Nossa Senhora de) Nazare, welche mit Carrara-Marmor verkleidete ist und eine Nachbildung der Kirche Sao Paolo fuori le mura in Rom darstellt

 

Almeirin

Nach dem Durchlesen der Landgangsinformatione entschied ich mich am heutigen Tag, keinen Ausflug vorzunehmen. Zum einen wurde geschrieben, dass es in diesem Ort nichts zu bestaunen gibt und zum anderen wollte ich mir das Tendern ersparen. Damit legte ich einen entspannten Seetag ein und konnte die Ruhe des Schiffes für mich nutzen.

 

 

Mein Fazit

Wer heute den Amazonas als Urlaubsziel auswählt, weiß, was der Tourismus auf ein solch komplexes Ökosystem an Gutem und Zerstörendem bewirkt. Umdenken, sich anpassen, das natürliche und kulturelle Erbe mit Achtung nutzen, bestaunen und sich daran freuen – das ist der Leitsatz. Das allerbeste Andenken ist, etwas von der seltenen Schönheit und der schlichten Lebensart im Urwald als dauerhaften Denkzettel – verankert tief im Herzen – in unsere hektische und privilegierte Heimat zurückzubringen.

 

Wer ein echtes Abenteuer erleben möchte, ist hier genau richtig. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt den Amazonas besuchen. Neben einer beeindruckenden Flora und Fauna besticht dieses Gebiet mit seinen kleinen Dörfern als auch mit den wenigen Millionenstädten. Jeder Ort hat etwas anderes zu bieten. Sei es die Tradition der Bewohner kleinerer Dörfer wie zum Beispiel Boca da Verleria als auch das Festival in Parintins sowie die unzähligen Ausflugsmöglichkeiten in den Dschungel des Amazonas. Das ganze wird natürlich gekrönt mit dem Naturschauspiel zwischen der Vermischung vom Amazonas mit seinen Nebenflüssen.