Die Vielfalt von Buenos Aires/ Argentinien

Diesmal legt unsere MS Albatros in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires an. Man sagt, diese Stadt hat einfach alles. Die breiteste Straße, die zartesten Steaks und wenn man den Argentiniern glaubt, die schönsten Frauen überhaupt. Es gibt so viel Sehenswertes in dieser Stadt. Angefangen von Gebäuden im Kolonialstil, klassizistischen Bahnhöfen und Banken, modernste Architektur sowie Luxus, Tango, Techno aber auch Armut. Nur die Ruhe muss man suchen, aber hierzu dienen einem die vielen schönen Plätze unter Ombu- und Jacarandabäumen. Aber auch auf der kulturellen Seite hat Buenos Aires eine Menge zu bieten. Dabei wohnen ein Viertel der Bevölkerung Argentiniens, fast 14 Mio. im Einzugsgebiet dieser Stadt, welche von einer Stadtautobahn sowie dem Rio de la Plata eingegrenzt ist.

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auf der Fahrt durch Buenos Aires

 

Wie man schon erahnen kann, lässt sich hier eine große Vielfalt entdecken, wofür ein einziger Tag absolut nicht ausreicht. Um dennoch im groben das Wichtigste zu sehen, geht es heute mit einem privaten Reiseführer durch Buenos Aires und deren Umland.

Mit einer Stunde Verzögerung auf Grund der Freigabe des Schiffes empfing mich der private Guide kurz nach 9 Uhr. Mit dem Auto ging es nun in das rund 40 km entfernte Parana-Delta, wo die Kleinstadt Tigre der Ausgangspunkt für Fahrten in dieses Delta ist. Hier gibt es statt Straßen Flüsse und Kanäle, statt Garagen Bootsanleger. Die Kinder fahren mit dem Boot zur Schule und Supermarktschiffe fahren zu den Einwohnern direkt an den Steg. Kolibris schwirren über die Insel und die Häuser stehen auf Stelzen. Dieser Rio Parana bildet ein Labyrinth aus über 350 Inseln auf einer Fläche von 17.500 qkm. Viele Einwohner der Millionenstadt Buenos Aires haben hier ihr Ferien- bzw. Wochenendhäuschen. Bei der Fahrt erfuhr ich durch den Guide einige interessante Informationen über das Delta und das Alltagsleben der Einwohner.

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faszinierende Bauten am Delta

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typische Ferien- und Wochenendehäuser des Tigre Deltas

 

Nach der Bootsfahrt durch das Delta geht es nun wieder zurück in die Metropole Buenos Aires, wo der Besuch des Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti (auch genannt El Monumental) im Stadtteil Belgrano auf dem Programm stand. Dies ist die Heimspielstätte des argentinischen Spitzenclubs Club Atletico River Plate und nach dem ehemaligen Präsidenten des Vereins Antonio Vespucio Liberti benannt. Das Stadion wurde in den Jahren 1936 bis 1938 erbaut und bietet für 61.000 Zuschauer Platz. Nach einer informativen und beeindruckenden Stadiontour besuchten wir noch das angeschlossen Museum des Vereins.

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ich vor dem Stadio El Monumental des Clubs River Plate

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Estadio El Monumental in Buenos Aires

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Innenansicht des Estadio El Monumental

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Pokale im Museum von River Plate

Wir machen uns auf zum U-Bahnsystem, welches das älteste in Lateinamerika ist. Die erste Strecke wurde 1913 eingeweiht. Sie ist eine schnelle Alternative falls oberirdisch wieder Stau herrscht. Mit der U-Bahn geht es für uns zum wieder zum Hafen. Dabei passierten wir Unterirdisch den Plaza de Mayo, dem geschichtlichen Herzstück der Stadt, welcher 1580 angelegt worden ist. Der Name des Platzes erinnert an die Revolution aus dem Jahr 1810. Während der Militärdiktatur (1976 – 1983) verschwanden rund 30.000 Menschen. Bis heute laufen Angehörige jeden Donnerstag schweigend um einen Obelisk in der Platzmitte und fordern Aufklärung über das Schicksal ihrer Kinder. Durch das laufen umgehen sie das damals herrschende Versammlungsverbot.

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der Straßenverkehr von Buenos Aires

An der Stirnseite des Platzes steht das rosafarbene Regierungsgebäude Casa Rosada. Das Gebäude steht über einem Netz von Tunnel eines ehemaligen Forts. Auf der anderen Seite des Platzes steht das mehrmals umgebaute, ehemalige Rathaus der Stadt Cabildo. Dort versammelten sich am 25. Mai 1819 Patrioten und kämpften um die Unabhängigkeit von Spanien. Die Farben ihrer karkaden –  hellblau und weiß – zieren heute die Nationalflagge Argentiniens. Die Bauarbeiten für die Kathedrale Metropolitana im Norden des Platzes dauerte mehr als ein Jahrhundert.

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Eingang des La Ventana

Am Abend ging es pünktlich mit dem Auto zur Tangoveranstaltung ins La Ventana im Zentrum der Stadt. Bei einem leckeren Abendessen mit eleganten Rotwein und der Tango Show, beschließen wir den fantastischen Tag.

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Im La Ventana

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Tangoabend im La Ventana

 

Diese Tanzform wurde vermutlich im 19. Jh. hier erschaffen, obwohl auch Kuba als Ursprungsland in Frage kommt. Es begann in den Armenvierteln, wo die Leute auf der Straße und in den Bars tanzten und in den 1920er Jahren alle in Tangoleidenschaft waren. Die Musik, die Lieder von unglücklicher Liebe und die tänzerische Dramatik passten nahtlos zu ihrer Persönlichkeit und Geschichte. Die schlanken Tänzerinnen mit hüfthoch geschlitzten Röcken und die geschniegelten Tänzer mit nach hinten gekämmten Haar strahlen Arroganz und Sexappeal aus. Auge in Auge gleiten sie eng umschlungen über die Tanzfläche. Bei der jungen Generation wurde der Tango durch die Rockmusik verdrängt, doch der Nationalstolz hat den Trend gewendet, und heute gibt es viele Gelegenheiten, Tango zu tanzen, zu hören und zu sehen.

 

Mein Fazit:

Die Stadt Buenos Aires als auch seine Umgebung haben eine Menge zu bieten. Um alles hier einmal kennen zu lernen, sollte man sich mindestens eine Woche Zeit nehmen. Lohnenswert sind vor allem die Viertel La Boca, Tigre als auch das Zentrum mit dem Plaza de Mayo, um die sich unzählige historische Gebäude befinden. Für Fussballinteressierte ist ein Besuch der Stadion der Clubs River Plate und Boca Juniors zu empfehlen. Natürlich darf ein Abend bei einer Tangoshow nicht fehlen. Von mir ein absolutes Muss, Buenos Aires noch einmal zu besuchen.

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