Lüderitz/ Namibia

Nach einem Seetag zum Erholen von der Anreise erreichten wir Namibia. Es ist gut zehn Mal größer als Österreich, aber mit seinen gut 2,5 Mio. Menschen das nach der Mongolei  am dünnsten besiedelte Land auf der Erde. Der Name des Landes leitet sich von der Nambi-Wüste ab und soll verhindern, dass sich die ethnischen Gruppen benachteiligt fühlen.

Für uns geht es jetzt in den Hafen von Lüderitz. Die einstige Diamantenstadt war der erste Hafen deutsch-Südwestafrika. Doch die Geschichte der Stadt reicht schon bis in das 15. Jahrhundert zurück. Neben der deutschen Architektur erinnert jede Straßenecke an die frühere Kolonialzeit. Selbst die Straßennamen sind noch deutsch. Dies verleiht der Gegend einen gewissen romantischen Reiz. Darum sollte man Lüderitz auf eigene Faust bei einem Spaziergang entdecken. Sehenswert sind hier neben dem Bahnhof, das Goerke-Haus sowie die Felsenkirche.

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Bahnsteig

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Bahnhof von Lüderitz

Das Goerke-Haus ein von Jugendstielelementen geprägter Prachtbau aus der Kolonialzeit. Erbaut wurde es 1909 bis 1910. Es befindet sich auf dem Diamantenberg der Stadt. Geprägt ist das Gebäude von Fachwerk, Verzierungen und dem holzgeschnitzten Balkon an der Außenseite. Im inneren sind Deckengemälde, Bleiglasfenster und Flamingomotive zu finden. Einzig die Eichenmöbel sind nicht mehr die originalen Stücke. Dennoch steht es auf der Liste der nationalen Denkmäler Namibias.

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Goerkehaus

Die Felsenkirche hat ihren Namen vom felsigen Diamantenberg auf dem sie erbaut wurde. Entstanden ist sie 1912 mit Hilfe von Spenden in Höhe von 46.000 Goldmark nach den Plänen von Albert Bause. Besonderheit dieser evangelisch-lutherischen Kirche ist das Altarfenster, welches Kaiser Wilhelm der 2. Gespendet hat. Wie das Goerke-Haus zählt es zu den Nationalen Denkmälern. Neben diesen beiden Bauwerken hat man ganz oben vom Diamantenberg einen tollen Blick über die gesamte Stadt und den Hafen.

Wenn eine längere Liegezeit es zulässt, ist der Besuch der Geisterstadt Kolmanskop, die wenige Kilometer südöstlich von Lüderitz liegt, zu empfehlen. Hier ist auf beeindruckende Weise zu sehen wie sich die Natur etwas zurückerobert. Der Sand der Wüste verschlingt nach und nach die Häuser, welche seit 1950er Jahre nicht mehr bewohnt sind. Hiervon sind nur wenige als Erinnerungsstätte wieder hergerichtet worden. Also für begeisterte Fotografen als auch Familien mit Kindern ist das ein interessanter Ort.

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