La Viva de Revolucion – Kubas Hauptstadt Havanna

Das letzte große Highlight auf der gesamten Reise ist natürlich der Inselstaat Kuba mit seiner Hauptstadt Havanna. Sie ist mit seinen 2 Mio. Einwohner die größte Metropole der Karibik sowie wichtiger Handels- und Militärhafen. Das kulturelle Erbe ist so bunt und vielfältig wie seine Menschen und seine oft turbulente und stets faszinierende Vergangenheit. Aus spanischer Kolonialherrschaft, Sklaverei, Bürgerkriegen, Invasionen, Revolution und Wirtschaftsembargo ging das Land mit starkem, eigenständigem Charakter hervor. Havanna macht sich energisch daran, ihre historischen Viertel zu renovieren und Santiago de Cuba sowie Trinidad (welche ich noch auf der Reise besuchen werde) blicken würdevoll auf ihre Entstehung im 16. Jh. zurück. Die MS Albatros gibt uns nun für 2 Tage Zeit, die Hauptstadt Havanna zu erkunden.

Tag 1

Der Ausflug führte uns zuerst in die von der UNESCO 1982 zum Weltkulturerbe ernannte Altstadt. Unseren Rundgang starten wir an der Plaza de San Francisco de Asis mit Mamorbrunnen und der Kathedrale von Havanna. Von der Kathedrale sind es nur wenige Meter zum Plaza Vieja, auf der im Verlauf der Geschichte Stierkämpfe, religiöse Prozessionen, zahlreiche Feierlichkeiten und sogar öffentliche Hinrichtungen stattfanden. Die umliegenden Gebäude sind Zeugen kolonialer Geschichte, deren Architektur auf das 17. bis 19. Jh. zurückreicht.

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Kathedrale von Havanna

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Plaza Vieja

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Kolonialstil am Plaza Vieja

Im weiteren Verlauf des Spazierganges besichtigten wir die barocken und neoklassizistischen Gebäude, welche zu den ältesten spanischen Kolonialsiedlungen gehört. Durch die Gassen der Altstadt führt uns der Weg zur Bodequita del Medio. Sie ist wohl die bekannteste Bar von Kuba, da dort der Schriftsteller Ernest Hemingway immer seinen Mojito trank.

Von dort spazierten wir zur Plaza de Armas, welcher einst für militärische Zeremonien diente. Der älteste Platz Havannas ist sozusagen die Wiege der Stadt. Hier zelebrierte 1519 Bischof Juan José Díaz de Espada y Landa die Gründungsmesse für San Cristóbal de La Habana. 1584 erhielt der mehrfach umgestaltete Platz seinen heutigen Namen. In seinem Zentrum befindet sich ein kleiner Park und die von vier Königspalmen umrahmte Marmorstatue von Carlos Manuel de Céspedes.

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Plaza de Armas mit Marmorstatue von Carlos Manuel de Céspedes

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ehemaliges Rathaus der Stadt

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Gebüude aus der Kolonialzeit

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Kathedrale San Cristóbal

Dort befindet sich auch das Palacio de los Capitanes Generales, der 176 Jahre lang Sitz der spanischen Gouverneure war und heute das Stadtmuseum von Havanna beherbergt. Hier sind Möbel aus der Kolonialzeit sowie kubanische Flaggen und persönliche Gegenstände der kubanischen Helden aus dem Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier zu bestaunen. Besonders sehenswert ist darüber hinaus an dem Platz die Festung Castillo de la Real Fuerza. Das zwischen 1558 und 1577 errichtete Kastell ist der älteste noch existierende Militärbau Havannas. Die Burg sollte die Stadt vor Piratenangriffen schützen, war jedoch wegen ihrer strategisch ungünstigen Lage tief in der Bucht wenig geeignet.

Das ganzen Ambiente und die Atmosphäre in der Stadt, vor allem aber der historische Teil lassen einen wie in einer anderen Zeit vorkommen. Dies liegt nicht nur an dem Kopfsteinpflaster und Kolonialbauten, sondern auch an den Überbleibseln der Fiedel-Herrschaft.

Am Abend stand noch der Besuch der weltberühmten Tropicana-Show an. Hierzu gelangten wir nach 20 Minuten Fahrzeit mit dem Bus ins Zentrum der kubanischen Hauptstadt. Diese gut zweistündige Show fand nicht in einem Saal statt, sondern unter freiem Himmel. Die kubanische Tanz-Show genießt weltweit einen einzigartigen Ruf. Im Gegensatz zum europäischen Kabarett liegt der Schwerpunkt der bunten Show auf einer Vielzahl von Tänzern. Die Gründung des Tropicana geht bereits auf das Jahr 1937 zurück und beeindruckt mit künstlerisch und technisch hervorragendem Programm.

Tag 2

Für Tag zwei steht eine einzigartige Rundfahrt durch Havanna mit dem Oldtimer auf dem Programm. Wie gestern besichtigen wir einen Teil der Altstadt mit dem motorisierten Gefährt und sehen weiterhin die Uferstraße Malecon. Diese Küstenpromenade wurde im 20. Jh. erbaut und verbindet auf 8 km Habana Vieja entlang des Golfes von Mexiko mit dem Vedado Viertel.

In Vedado auf deren wichtigster Straße konzentriert sich das Nachtleben der Hauptstadt. Das elegante Hotel Nacional erlebte seine Blütezeit in den 1930er Jahren und Habana Libre ließ Fidel Castro 1959 räumen, um hier sein erstes Hauptquartier zu errichten.  Von dort geht es dann vorbei am Parque Central sowie dem Capitol von Havanna. Diese wurde in Anlehnung des Capitols in Washington 1929 gebaut und diente bis 1959 als Sitz der Legislative. Erst seit kurzem ist es wieder für Besucher zugänglich.

Zum Abschluss geht es zum Plaza de la Revolution, der 1 Mio. Menschen Platz bietet. Hier ragt am Südende des Platzes das Memorial Jose Marti 142 m in die Höhe. Ein Portrait von Che Gevara mit seinem Slogan „Hasta la Victoria Siempre“ (Immer bis zum Sieg) ziert die Außenwand des Innenministeriums. Darüber hinaus sind hier das Informationsministerium mit dem Konterfai von  Camilo Cienfuegos uns seinem Zitat Vas bien Fidel (Fidel, du machst es richtig) zu sehen sowie die Nationalbibliothek und das Wirtschaftsministerium.

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Capitol von Havanna

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Eingang und Kuppel des Capitol von Havanna

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Platz der Revolution

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Obelisk zur Ehren von José Marti

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Wirtschaftsministerium

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ich vor dem Innenministerium mit dem Konterfei von Ernesto Che Guevara

Mein Fazit:

Havanna ist einfach ein Erlebnis. Die älteren historischen und kolonialen Gebäude, welche teilweise restauriert bzw. noch im ursprünglichen Zustand sind, verleihen der Stadt einen besonderen Scharm. Gepaart mit dem Flair und den kleinen Bars fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Daher einfach nur lohnenswert! Dies sollte man darüber hinaus so schnell wie möglich in Angriff nehmen, da dieses alte Stadtbild immer mehr verschwindet. Eventuell nutzt man einfach die 500. Jahrfeier der Stadt im Jahr 2019 dazu.

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