Die Grenze von Korea

Der 3. Tag sollte auch schon das Highlight der gesamten Reise bereithalten. Mit dem Auto geht es in den Süden nach Panmunjeom zur demilitarisierten Zone (DMZ). Die erste Autofahrt in diesem abgeriegelten Land gibt einen kontrastreichen Einblick. Die Hauptstadt Pjöngjang mit den modernen Hochhäusern steht einer westlichen Großstadt in nichts nach. Doch sobald man den Kontrollpunkt zum Verlassen der Stadt überquert zeigt sich ein ganz anderes Bild. Die Straßen sind mit vier Spuren je Fahrtrichtung sehr breit, doch Makierungen als auch andere Fahrzeuge sucht man vergebens. Demzufolge kann es passieren, dass man in einer halben bis ganzen Stunde nicht einmal einem anderen Fahrzeug begegnet. Eher bekommt man viele Arbeiter auf der Straße oder Personen mit Fahrrädern zu sehen. Besonders zu erwähnen sind die Straßenverhältnisse in Nordkorea. Wir würden für 200 Kilometer rund zwei Stunden benötigen. Dort sollte man für dieselbe Strecke mindestens das doppelt einplanen sowie vor allem gute Stoßdämpfer am Auto haben.

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Autobahn in Nordkorea

Nun war es nach reichlich 4 ½ Stunden endlich soweit und wir erreichen Panmunjeon. An dem Kontrollpunkt mit Panzersperren hieß es aussteigen. Man wurde in einen Gebäude geführt, in dem auf verbotene Gegenstände durchsucht wurde. Anschließend ging es in den nächsten Raum. Dieser Informierte einen über den Koreakrieg und beleuchtet das jetzige Grenzgebiet, welches man gleich besichtigen wird. In dieser Zwischenzeit traf die militärische Eskorte ein, die uns durch das Grenzgebiet führte. Nachdem die militärische Zeremonie absolviert wurde, ging es mit dem eigenen Auto weiter.

 

Einige Kilometer weiter machten wir halt an dem Ort, wo nach dem Kriegsende wo die Waffenstillstandsverhandlungen geführt wurden. Hierbei handelt es sich um einige Holzhütten. Diese sind relativ schlicht gehalten, dennoch kann man die zeitgeschichtlichen Atmosphäre spüren. In einem dieser Hütten befindet sich ein Tisch, an dem die Verhandlungen geführt wurden. Dabei saßen die Vertreter der nordkoreanischen Seite am nördlichen Ende und die Vertreter der Amerikaner am südlichen. Bedeutsamer ist aber die große Halle, in welchem der Waffenstillstandsvertrag abgeschlossen wurde. Auch hier ziert ein großer mit grünem Samt bedeckter Tisch den Raum. Einige Gegenstände und Dokumente sind unter Glas gehalten.

Die Umgebung hier ist landwirtschaftlich geprägt und beinhaltet auch ein kleines Dorf mit Häusern, welches von Bauern genutzt wird, wie mir mein Reiseleiter und der örtliche Militärguide erzählen. Dabei betont er, dass die Behauptungen der südkoreanischen Seite nicht stimmen, die meinen es handele sich hierbei um ein Propagandadorf.

 

Nach diesem historischen Einblick führte uns nun die Eskorte an den eigentlichen Ort der Grenze. Dieser besteht aus zwei großen Gebäuden mit Terassen, wovon eins auf der nördlichen bzw. das andere auf der südlichen Seite stehen. Getrennt sind sie in der Mitte mit der DMZ-Linie auf welchem sich mehrere kleine Pavillons befinden. Der militärische Guide erläutert uns ein paar Punkt und gab Zeit die Atmosphäre auf einen wirken zu lassen sowie Erinnungsfotos zu machen. Das schöne Wetter mit strahlend blauen Himmel und Vogelgezwitscher ließ diesen Ort ganz normal wirken. Wenig später ging es wieder zurück zum Kontrollpunkt und wir setzten unsere Fahrt nach Kaesong fort, wo wir unsere Mittagessen einnahmen.

 

 

 

Westlich von Kaesong besuchte ich das Grab von Kongmin dem 31. König der Koryo-Dynastie. Wie eigentlich an jedem Denkmal oder Monument in Nordkorea stellte uns ein lokaler Guide diese nun vor. Dabei erfuhr ich das insgesamt 12 Gräber bei Kaesong 2013 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Die Vielzahl von Skulpturen und deren Größe lassen einen Beeindrucken. Im Anschluss ging wieder in die Hauptstadt wo wir wieder den Kontrollpunkt erreichten. Hierzu machte mich mein Reiseleiter aufmerksam, dass diese Kontrollpunkte/ Checkpoints nicht fotografiert werden dürfen und ich das gemachte Bild löschen soll. Die Kontrollpunkte sind ausschließlich dafür da, um zu registrieren wer in die Stadt kommt bzw. sie verlässt. Es darf quasi jeder frei reisen wie mir mein Reiseleiter versichert. Nachfragen hierzu habe ich unterlassen.  Bevor der Tag mit Interessanten Eindrücken und Informationen zu Ende geht, musste ich noch meinen Reisepass bei meinem Reiseleiter abgeben, damit die Formalitäten über das Hotel erledigt werden können.

Eine Rundreise durch Nordkorea findet meistens Sternenförmig statt. Der Grund darin liegt, dass es außerhalb der Hauptstadt Pjöngjang nur wenige geeignete Hotels gibt. Darum finden Übernachtungen in diesen meistens statt, wenn der Hin- und Rückweg zu lange dauern würde.

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