Nach einigen Tagen auf See erreichte ich heute mit der MS Albatros den Hafen von Castro auf der Insel Chiloe. Die Möweninsel südlich von Puerto Montt besteht größtenteils aus Weideland und Wiesen. Sie ist 180 km lang und 40 km breit. Castro ist die Hauptstadt der Insel und hat u.a. eine Holzkirche sowie ein Regionalmuseum zu bieten. Doch für die meisten Besucher ist das Umland doch reizvoller.
Mein Weg führt heute entlang der Kirchen von Chiloe. Diese gelten als eines der größten Kulturschätze des Landes und wurden im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die erste der insgesamt 16 Kirchen wurden im 18. Jh von den Jesuiten mit Hilfe der einheimischen Zimmerleuten erbaut, die für ihre Kunstfertigkeit bekannt waren. Viele der Kirchen wurden komplett aus Holz und ohne einen einzigen Nagel errichtet.
Der erste Stopp führt zur Kirche San Francisco, deren farbenfrohe Fassade sich am Hauptplatz der Stadt erhebt. Sehenswert sind die feinen Holzschnittarbeiten und die Verkleidung des Innenraums mit Alerce-Holz (patagonischen Zypresse). Von dort machten wir noch einen kurzen Spaziergang über den Hauptplatz Plaza del Armas.
Nach einer gut halbstündigen Fahrt erreichen wir den Ort Dalcahue. Hier besuchen wir eine etwas kleinere Kirche, deren Altarbild besonders eindrucksvoll ist. Nach dem Besuch der Kirche schlenderten wir noch über ein lokales Fest sowie den Handwerkermarkt.
Im Anschluss setzen wir per Fähre auf die Insel Achao über. Bei dieser 45-minütigen Überfahrt lässt sich die schöne chilenische Fjördlandschaft genießen. Auf dieser Insel steht die älteste Kirche Chiloes und wird als die wertvollste des Landes angesehen. Teile der Kirche werden auf das Jahr 1740 datiert.
Mein Fazit:
Die Insel Chiloe fasziniert durch die schönen Holzhäuser sowie dessen kleiner Orte, welche jeder einen gewissen Charme für sich versprüht. Nicht zu vernachlässigen, ist darüber hinaus die tolle Landschaft der chilenischen Fjörde. Ein kurzer aber schöner Einblick in diese Region, die Lust auf eine genauere Erkundung macht. Wer hier her kommt, sollte sich ein wenig Zeit nehmen, um die Umgebung und Region auf sich wirken zu lassen.