Welterbe-Blog

Sevillia/ Spanien

Nachdem wir auf den Kanarischen Inseln europäischen Boden betreten haben, kommen wir nun auch auf dem Festland an. Das heutige Ziel ist die spanische Hafenstadt Cadiz. Doch das Wetter lässt heute deutlich zu wünschen übrig. Bei nassen und kühlen Temperaturen um die 10 Grad besteigen wir die Ausflugsbusse, welche uns an diesem Tag nach Sevilla bringen. Nach einer gut 1 ½ Stündigen Fahrt erreichten wir auch schon die Stadt. Vorbei am Fußballstadion von Betis Sevilla kommen wir dem Stadtzentrum immer näher und passieren darüber hinaus die Plaza de Espana sowie die Plaza de America.

Im Stadtzentrum angekommen stiegen wir im ehemaligen jüdischen Viertel Santa Cruz aus und schlendern durch die engen Gassen an deren Ende der Plaza del Triunfo sich eröffnet. Von hieraus kehren wir in ein nettes kleines Lokal ein und wärmen uns ein wenig auf, um anschließend die beiden bedeutendsten Sehenswürdigkeiten anzusehen.

Die erste Besichtigung ist der im maurischen Stil erbauten Königspalastes Alcazar aus dem 14. Jh. Früher stand hier eine Zitadelle doch Peter der Grausame lies hier diesen Palast bauen, welcher über Jahrhunderte als königlicher Palast diente. Durch den Hof der Hofdamen, eingerahmt von hohen marmornen Doppelsäulen, erreicht man den imposanten Gesandtensaal. Darüber liegen die Gemächer, in denen unter anderem Ferdinand II. von Aragonien als auch Isabella von Kastilien wohnten. Im angrenzenden Garten kann man durch blühenden Orangenbäumen, Zypressen und Palmen flanieren. Der Ausgang befindet sich am Plaza del Triunfo. Von dort ist es nur ein Steinwurf entfernt zum nächsten Highlight.

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Die Kathedrale aus dem 15. Jh. ist die größte gotische auf der Welt. Das Mittelschiff, mit geschnitzten Chorgestühl, schmiedeeisernem Gitter und mehreren Seitenschiffen bergen Kunstschätze. In der Königskapelle liegt das Grab von Ferdinand III. aus Kastillien. Die sterblichen Überreste von Christoph Kolumbus ruht in einem reich verzierten Sarkophag im südlichen Querschiff und in der Schatzkammer steht ein goldenes Kreuz, das der Entdecker von seiner ersten Reise in die Neue Welt zurückbrachte. Mit diesen beeindruckenden Erinnerungen geht es wieder zu unserem Schiff in Cadiz.

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Teneriffa (Kanarische Inseln)

Am heutigen Tage stand die zweite Kanareninsel auf dem Programm. Auch hier legen wir in dem Hafen von Santa Cruz an. Doch diesmal ist es auf der Insel Teneriffa. Sie ist die größte der sieben Eilande. Die höchste Erhebung dieser Insel ist der Pico del Teide, der 3718 m hoch ist. Die Kontraste einer Insel können hier nicht größer sein. Der Süden gleicht einer Wüste aus bizarren Felsgebilden und Lavablöcken. Der Norden hingegen besticht durch Kilometer langen grünen Feldern

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Mit dem Bus geht es vom Hafen in Richtung Norden. Dabei schlängeln wir uns zahlreichen Serpentinendurch den dichten Mercedeswald, der mit Lorbeerbäumen gesäumt ist. Im Anagagebirge angekommen haben wir von verschiedenen Aussichtspunkten blick auf das Teidemassiv und die Universitätsstadt La Laguna. Wieder auf Meereshöhe angekommen geht es weiter in das Örtchen Tacaronte, in welchem wir in einer Bodega den Ausflug bei spanischen Taps und Wein ausklingen lassen.

Leider wurde uns mitgeteilt, dass der Stopp übermorgen auf Madeira aufgrund eines Sturmtiefes leider entfallen muss. Dennoch mussten wir nicht auf einen Landgang verzichten. Wir steuerten deswegen schon morgen den Hafen von La Palma auf Gran Canaria an. Wer mehr zu diesem Hafen wissen möchte, kann auf meinen früheren Beitrag darüber etwas nachlesen. Für kurz entschlossen kann ein Spaziergang in das nahegelegene Kaufhaus „El Muelle“ empfohlen werden.

La Palma (Kanarische Inseln)

Nun ist es soweit und wir erreichen nach einem Monat wieder europäischen Boden. Diesen betreten wir auf der Kanarischen Insel La Palma. Sie ist die nordwestlichste der Kanarischen Inseln und zu gleich die geologisch jüngste der Kanaren. Mit einer Waldbedeckung von 40 % ist sie zum Vergleich der anderen Kanarischen Insel die grünste und wird deshalb auch grüne Insel genannt. Auf der 708 qkm großen Fläche wohnen rund 80.000 Einwohner. Deren Inselhauptstadt Santa Cruz de Teneriffa steuern wir heute mit unserem Schiff an.

Für den ersten Stopp des Tages geht es hoch über der Stadt zum Aussichtspunt La Concepcion. Von dort hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und den Hafen von Santa Cruz. Ein optimaler Zeitpunkt hierfür ist der Sonnenauf- bzw. –untergang. Von dort geht es bei einer Landschaftsfahrt vorbei an grüner Landschaft auf die andere Inselseite wo ein Besuch des Besucherzentrums des Nationalparks El Paso ansteht. Hier erfährt man einiges über die Entstehung von La Palma.

Weiter abwärts vorbei an Bananenfelder erreicht man an der Küste den kleinen Ort Puerto de Tazaconte. Dieses Örtchen besticht durch seinen schönen Strand sowie der Uferpromenade als auch den kleinen Gassen, welche einige Cafes und Läden beheimaten.  Auf der Rückfahrt nach Santa Cruz lohnt sich ein Zwischenstopp in Balcon Taburiente, welcher einen herrlichen Blick über den zuvor besuchten Ort als auch dem anschließenden Tal eröffnet. Den Abschluss in Santa Cruz bildet ein Besuch in der Kapelle der Inselheiligen Nuestra Senora de las Nieves.

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Dakar/ Senegal

Für uns geht es weiter an der westafrikanischen Küste entlang. Aufgrund des Ausfalles des Hafens in Kamerun steuerten wir heute dafür die Hauptstadt Senegals an. Im Norden grenzt es an die Sahara und im Süden beginnt der tropische Regenwald. Knapp die Hälfte der 15,4 Mio. Einwohner leben an der Westküste, wovon viele in der Hauptstadt Dakar ansässig sind. Bemerkenswert ist die Zahl, dass fast 60 % der Bevölkerung unter 20 Jahre sind.

Vom Hafen geht es in das ursprüngliche Zentrum Dakars, welches von Gebäuden der Kolonialzeit geprägt ist. Hervorhebens wert sind dabei die Architektur des Rathauses und des alten Bahnhofes. Nachdem wir das ursprüngliche Dakar gesehen haben, geht die Fahrt weiter in den modernen Stadtteil. Dieser wird geprägt von modernen Häusern, Ministerien und dem Präsidentenpalast. Nur unweit entfernt hiervon befindet sich auch das Monument der afrikanischen Renaissance. Dabei Handel es sich um eine 49 Meter hohe Bronzestatue. Sie ist gleichzeitig die höchste Statue Afrikas.

Das Denkmal soll die Idee der afrikanischen Renaissance verkörpern. Es zeigt eine Frau und einem Mann mit einem Kind auf seinem linken Arm vereint aus einem Vulkan steigend. Der ausgestreckte Arm des Kindes zeigt in Richtung Westen über den Ozean. Eingeweiht wurde es vor zahlreichen afrikanischen Staats- und Regierungschefs am 03. April 2010. Die Baukosten betrugen ca. 27 Mio. Dollar. Am Fuße des Denkmals besteht die Möglichkeit mit einem Fahrstuhl auf eine Aussichtsplattform zu fahren.

Für uns hieß es nun wieder Abschied nehmen, denn es stand das nächste Ziel  des Tages auf dem Programm. Mit dem Bus geht es zur großen Moschee, welche eines der bedeutendsten Bauwerke von Dakars ist. Ihre wunderschöne Dekoration und das 67 Meter hohe Minarett, das von weitem sichtbar ist, machen die Moschee zum Wahrzeichen der Stadt. Den Abschluss bildet noch ein Besuch auf dem Kunsthandwerkermarkt im Westen der Stadt, bevor wir auf die Rückfahrt zum Schiff noch in den alltäglichen Berufsverkehr der Stadt hängen blieben. Nach einigen Stunden  war es dann soweit und wir konnten die MS Albatros erreichen.

Banjul/ Gambia

Nach langen drei Seetagen konnten wir heute wieder Land in Sicht nehmen. Diese Land war auch zugleich das kleinste und von der Form her das ungewöhnlichste des afrikanischen Kontinents. Ihre ungewöhnliche Kontur verdankt die Republik Gambia der britischen und französischen Kolonialpolitik. Der kleinste Staat auf dem afrikanischen Festlandes ist ein schmaler Landstreifen von der Atlantikküste in das Landesinnere. Hierbei ist es vollkommen vom Nachbarstatt Senegal umschlossen. Gambias Grenzen folgen dabei dem gewundenen Lauf des Flusses, der dem Land auch seinen Namen gibt. An der Flussmündung 48 km breit verengt er sich ins Landesinnere auf 24 km.

Die Hauptstadt Banjul ist gleichzeitig auch der Hafen, an dem wir heute festmachen. Mit seinen 40.000 Einwohnern ist die Stadt recht übersichtlich. Aber zu Beginn des Tages lässt erst einmal die Freigabe des Schiffes auf sich warten. Nach einigem Warten führte uns der Weg aber erst einmal 11 km westlich der Hauptstadt nach Bakau wo wir einen kleinen Fischmarkt besuchen. Dabei  ist das Wort Markt sehr übertrieben. Einige Fischer zeigen hier ihre Fänge, wobei hier die hygienischen Gegebenheiten anders interpretiert werden als bei uns in Deutschland. Von dort geht es dann in das wenige Kilometer entfernte Serekunda. Dieses bei Touristen eher weniger bekannte Örtchen ist aber die größte Stadt des Landes. Bei der Besichtigung einer Batikfabrik erfahren wir wissenswertes über die Färbetechnik.

Mit den gesehenen Erlebnissen geht es wieder zurück in die Hauptstadt Banjul, wo der Besuch des Nationalmuseums ansteht. Es gibt Einblicke in die Kultur und Tradition sowie Bräuche und Geschichte des Landes. Nebenbei besteht hier die Möglichkeit einige Souvenirs einzukaufen. Nachdem die obligatorischen Andenken angeschafft wurden, steht nun das Highlight dieser Stadt auf dem Programm. Der Weg führt uns zum Kreisverkehr am Arch 22 wo der gleichnamige 35 m hoher Triumphbogen steht. Dieser wurde im Gedenken an den Militärputsch vom 22. 07.1994 errichtet. Von oben hat man einen tollen Panoramablick über Banjul dessen Skyline von den zwei Minaretten der King Fahed Moschee beherrscht wird. Wer den Triumphbogen besteigen möchte sollte gut zu Fuß sein und eine Taschenlampe dabei haben. Der Fahrstuhl funktioniert seit Jahren nicht und die wendelartigen Treppen werden je höher es geht verschwinden, da es unbeleuchtet ist. Darüber hinaus sollte man auf seine Schritte achten, da ab und an Platten fehlen und man so die einen oder anderen Etagen abstürzen kann.

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Den Abschluss des Tages bildete der Bummel über den St. Albert Markt mit seinen breitgefächerten Angeboten an Kleidung, Kunsthandwerk und Lebensmitteln.

Voodoo in Accra/ Ghana

Heute heißt es willkommen in Ghana. Die 29 Mio. Einwohner behaupten von sich die freundlichste Nation Afrikas zu sein. Ghana besticht von Norden bis Süden durch seine lagunenreiche Küste, hügeligen Waldlandschaft und weiten Savannen. Umgeben sind seine 238 537 qkm von der Elfenbeinküste im Westen, Togo im Osten und Burkina Faso im Norden.

Am frühen Morgen laufen wir in den Hafen von Tema ein, welcher der industrielle Vorort der Hauptstadt Accra ist. Nach Erledigung der behördlichen Formalitäten machten wir uns mit den Ausflugsbussen in Richtung Osten. Vorbei an Ackerland erreichten wir nach reichlich 2 Stunden die Volksgruppe der Ewe. Sie sind eine westafrikanische Ethnie, welche Überwiegend Christen sind die aber die jedoch an ihre traditionelle Religion Voodoo mit schwarzer Magie und Opferdarbietungen glauben. Im Dorf Vume wurden wir vom Dorfältesten begrüßt und durften einer Voodoo-Zeromonie sowie Geisterbeschwörung beiwohnen.

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Bei heißen Temperaturen um 35 Grad konnten wir so die Lebensweise der Einwohner kennen lernen und uns genauer mit der Magie des Voodoos auseinandersetzen. Mit diesen faszinierenden Eindrücken ging es wieder zurück zum Schiff. Wobei wir hier in den Genuss der Polizeieskorte kommen durften, die uns durch den Berufsverkehr der Stadt Accra lotste, damit wir pünktlich unser Schiff erreichen konnten.

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Sao Tome & Principe

Mit dem Erreichen des Äquators und dem Routenverlauf entlang der westafrikanischen Küste wurden auch die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Schiff erhöht. Diese geschieht, weil in diesem Fahrtgebiet mit Piratenangriffen  zu rechnen ist. Aus diesem Grunde wurde auch unsere Fahrroute angepasst. Und zwar sollten wir erste den Hafen von Limbe in Kamerun ansteuern. Doch aufgrund zu großer Bedrohung durch Piraten wurde dieser Halt nach Kribi im Süden des Landes verlegt. Nur wenige Tage später musste auch der Ersatzhalt dort abgesagt werden.

Dementsprechend steuerten wir unser übernächstes Ziel auf Sao Tome früher an. Statt der zwei Tage besuchten wir diese Insel nur einen Tag um den anschließenden Fahrplan wieder einhalten zu können.

Sao Tome gehört zu der Inselgruppe Sao Tome und Príncipe, welche rund 300 km westlich von Gabun liegt. Sie ist 846 qkm groß und nimmt so den größten Teil der 1001qkm der gesamten Inselgruppe ein. Sie besticht durch üppiger Tropenvegetation, unberührter Landstriche und türkisfarbigen Kraterseen. Erst 1987 wurden die Tore für den Tourismus geöffnet. Aufgrund der abgeschiedenen Lage kommen nur knapp 30.000 Touristen jährlich auf diese Inselwelt. Die 187.000 Einwohner leben vor allem vom Anbau von Kaffee, Kokosnuss, Palmöl, Vanille und Kakao. Hier wird unter Kennern der wohl beste Kakao der Welt angebaut. Dementsprechend hat dieser auch seinen Preis.

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Blick auf Sao Tome

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Platz vor der Festung

Für mich hieß es nun erst einmal Umsteigen in das Tenderboot. Auf der Landseite angekommen erstreckt sich im Nordosten der Stadt am Ende der Ave Marginal 12 Julho das Fort de Sao Sebastiao. In der Festung hat das Nationalmuseum seine  Sitz, welche die Erinnerung an den Sklavenhandel aufrechterhält. Neben der Thematisierung des Sklavenhandels sind hier auch Barockstatuen und Mobiliar aus den Luxusvillen der Plantagenbesitzer ausgestellt.

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Fort de Sao Sebastiao

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Innenleben

Von hier aus kann man entlang der Ave Marginal 12 Julhobis in das Stadtzentrum spazieren und kommt am Gerichtshof sowie dem Kulturzentrum vorbei. Weitere Highlights auf dem Weg zum Unabhängigkeitsplatz sind der rosafarbene Präsidentenplast und die imposante Kathedrale Sao Tome dessen Bau 1576 begonnen und 1958 angeschlossen wurden. Der rundum verlaufende Fries aus portugiesischen Fließen wurde 1970 beendet. Nicht weit entfernt befindet sich der Unabhängigkeitsplatz von Sao Tome. Von dort kann man zwei lokale Märkte erkunden, der Mercado Municipial und der Mercado Novo. Das Fotografieren sollte so gut wie möglich unterlassen werden. Wer höfflich fragt, kann dennoch ein Schnappschuss machen.

Neben der gleichnamigen Hauptstadt bietet die Insel herrliche Strände und Tauchgründe. Hier ist die Welt unter Wasser quasi noch unberührt, da auf den Ökotourismus gesetzt wird. Aber auch das Landesinnere fasziniert durch seine paradiesische Natur mit intakten Urwäldern wie einige Mitreisende berichteten.

Wer schon viel auf der Welt gesehen hat, kann diese Urlaubswelt ansteuern. Ansonsten finde ich, dass der lange Anreiseweg sich nicht lohnen würde.

Luanda/ Angola

Mit dem Hafen Luanda in Angola beginnt nun das Abenteuer Westafrika. Nach einem langwierigen Bürgerkrieg, welcher 2002 endete, entwickelte sich das Land dank seiner Ölreserven immer weiter und wird moderner. Vor allem die Hauptstadt Luanda, welche 1575 während der portugiesischen Kolonialzeit gegründet wurde, mit seinen mittlerweile knapp 7 Mio. Einwohner profitiert hiervon. Vor allem Wirtschaftsmigranten siedeln sich an und unter ausländischen Arbeitnehmer zählt sie zu den Städten mit den höchsten Lebenshaltungskosten der Welt. Das Land bietet unterschiedliche Facetten für Besucher. Beginnend mit der portugiesischen Kolonialarchitektur in der Hauptstadt bis hin zu einer Vielfalt von Landschaften, Natur und Ethnien im Landesinnere.

Gleich mit Beginn des Anlegens an der Pier, werden wir von einer großen Menschenmenge und mehreren TV Kameras willkommen geheißen. Wie uns im Laufe des Tages berichtet wird, sind wir das erste Kreuzfahrtschiff, welches nach knapp 3 Jahren hier anlegt.

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Da ein Verlassen des Schiffes nur mit einem gebuchten Ausflug möglich war, fiel die Entscheidung auf die Tour „Stadtrundfahrt Luanda“. Hierzu bestiegen wir bei 35 Grad und über 90 % Luftfeuchtigkeit die Kleinbusse. Im Konvoi, welcher von der Polizeistaffel mit Motorädern angeführt wurde sowie einem Krankenwagen der den Abschluss bildete, ging es nun auf einer Stadttour mit mehreren Besichtigungsstopps. Wir fahren entlang der Marginal Bay und passieren das Wirtschaftsviertel mit seinen Wolkenkratzern. Das erste Ziel ist das wohl bekannteste Gebäude der Stadt, der Palacio de Ferro. Inmitten der Hochhäuser und Kolonialbauten wirkt der sogenannte Eisenpalast ein wenig verloren. Das Bauwerk wurde von dem französischen Architekten Gustave Eiffel entworfen. Schöpfer des gleichnamigen Eiffelturmes. Der Eisenpalast erreichte Angola nur zufällig. Denn der Frachter mit dem Material sollte eigentlich nach Madagaskar und erlitt aber in den 1980er Jahren vor der Küste Angolas Schiffbruch. Daraufhin beschlagnahmten die Portugiesen kurzerhand die Fracht.

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Eisenpalast

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Nach einer Besichtigung des Bauwerkes besuchten wir im Anschluss die gotische Kirche „Los Remedios“, welche 1719 als Kapelle erbaut und 1798 neu errichtet wurde sowie das Nationalmuseum von Angola, welches afrikanische Masken, Musikinstrument und Jagdartefakte ausstellt.

Ein weiteres Highlight neben dem Eisenpalast ist die Festung Sao Miguel. Diese beeindruckende Festung wurde 1576 von Paulo Dias de Novais errichtet. Von hieraus überblickt man die Naturbucht mit dem Hafen von Luanda sowie die Magistral Bay mit seinen Wolkenkratzern. Das bemerkenswerte Bauwerk, welches seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, stand früher im Mittelpunkt des transatlantischen Sklavenhandels. Heute befindet sich an diesem Ort das Museum der Streitkräfte.

Von dort geht es Richtung der Ilha de Luanda, welche eine 9 km lange schmale Nehrung ist und zwischen dem Atlantik und der Bucht von Luanda gelegen ist. Diese führt uns zum einzigartigen Agostinho Neto Mausoleum mit dem riesigen Obelisken. Er wurde zu Ehren des ersten Präsidenten Angolas errichtet. Auf dem Weg zum Schiff geht es noch vorbei an der Oberstadt, der Cidade Alta. In diesem neuen Stadtteil befinden sich ein vornehmes Villenviertel mit pinkfarbenen Kolonialhäuser, der Präsidentenpalast und einige Ministerien. Wieder im Stadtzentrum angekommen geht es vorbei  an der angolanischen Nationalbank, welche sich in einem sehenswerten Kolonialbau befindet.

Bei diesem schönen Ausflug konnte man erste Eindrücke über die Sehenswürdigkeiten der Stadt Erlangen und in das Lebensgefühl der Angolaner eintauchen. Besonders hervorzuheben ist hier die Fürsorge der Touristenführer, welche sich tolle Mühe gegeben haben, den Touristen Ihre Stadt und Land näher zu bringen trotz des für Europäer ungewohnt warmen Wetters.

Wer sich einen filmischen Eindruck darüber verschaffen möchte, kann gerne mal in den TV-Beitrag, welchen ich am Anfang erwähnt habe, unter folgenden Link https://www.youtube.com/watch?v=VFCvUqP9Vuw reinschauen.

Walvis Bay/ Namibia

Am heutigen Tag führte uns der Weg nach Walvisbay, dem einzigen Seehafen zwischen  Kapstadt in Südafrika und Luanda in Angola. Neben den Frachter sind vor allem der Fischfang und die Salzgewinnung ein wichtiger Wirtschaftszweig dieser Region. Aber auch für Naturfreunde hat diese Gegend Namibias viel zu bieten. Allem voran die Lagunen rund um Sandwich Harbour werden von Flamingos, Robben, Seevögeln und anderen Vogelarten aufgesucht.

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Darum ging es von der Pier des Schiffes in den nahegelegenen Jachthafen von Walvisbay in dem ein Katamaran wartete. Bei einer ausführlichen Hafenrundfahrt passierten wir Fischfabriken und erhielten interessante Informationen über den Ablauf des wichtigsten Wirtschaftszweiges Namibias. Neben dem Fischfang und der Salzgewinnung befindet sich hier auch eine der größten Austernzuchtgebiete. Weitergeht es hinaus auf den Atlantik in Richtung einer vorgelagerten Lagune, auf der sich haufenweise Kap-Pelzrobben tummelten. Nach deren Beobachtung machten wir uns wieder auf den Rückweg. Begleitet wurde der Ausflug auch von Delphinen sowie Pelikanen und Robben, die es sich auf den Katamaran bequem machten. Nachdem der tierische Besuch wieder von Bord gegangen ist genossen wir das Ende des Ausfluges bei einem Meeresfrüchtebuffet und Sekt.

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Lüderitz/ Namibia

Nach einem Seetag zum Erholen von der Anreise erreichten wir Namibia. Es ist gut zehn Mal größer als Österreich, aber mit seinen gut 2,5 Mio. Menschen das nach der Mongolei  am dünnsten besiedelte Land auf der Erde. Der Name des Landes leitet sich von der Nambi-Wüste ab und soll verhindern, dass sich die ethnischen Gruppen benachteiligt fühlen.

Für uns geht es jetzt in den Hafen von Lüderitz. Die einstige Diamantenstadt war der erste Hafen deutsch-Südwestafrika. Doch die Geschichte der Stadt reicht schon bis in das 15. Jahrhundert zurück. Neben der deutschen Architektur erinnert jede Straßenecke an die frühere Kolonialzeit. Selbst die Straßennamen sind noch deutsch. Dies verleiht der Gegend einen gewissen romantischen Reiz. Darum sollte man Lüderitz auf eigene Faust bei einem Spaziergang entdecken. Sehenswert sind hier neben dem Bahnhof, das Goerke-Haus sowie die Felsenkirche.

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Bahnsteig

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Bahnhof von Lüderitz

Das Goerke-Haus ein von Jugendstielelementen geprägter Prachtbau aus der Kolonialzeit. Erbaut wurde es 1909 bis 1910. Es befindet sich auf dem Diamantenberg der Stadt. Geprägt ist das Gebäude von Fachwerk, Verzierungen und dem holzgeschnitzten Balkon an der Außenseite. Im inneren sind Deckengemälde, Bleiglasfenster und Flamingomotive zu finden. Einzig die Eichenmöbel sind nicht mehr die originalen Stücke. Dennoch steht es auf der Liste der nationalen Denkmäler Namibias.

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Goerkehaus

Die Felsenkirche hat ihren Namen vom felsigen Diamantenberg auf dem sie erbaut wurde. Entstanden ist sie 1912 mit Hilfe von Spenden in Höhe von 46.000 Goldmark nach den Plänen von Albert Bause. Besonderheit dieser evangelisch-lutherischen Kirche ist das Altarfenster, welches Kaiser Wilhelm der 2. Gespendet hat. Wie das Goerke-Haus zählt es zu den Nationalen Denkmälern. Neben diesen beiden Bauwerken hat man ganz oben vom Diamantenberg einen tollen Blick über die gesamte Stadt und den Hafen.

Wenn eine längere Liegezeit es zulässt, ist der Besuch der Geisterstadt Kolmanskop, die wenige Kilometer südöstlich von Lüderitz liegt, zu empfehlen. Hier ist auf beeindruckende Weise zu sehen wie sich die Natur etwas zurückerobert. Der Sand der Wüste verschlingt nach und nach die Häuser, welche seit 1950er Jahre nicht mehr bewohnt sind. Hiervon sind nur wenige als Erinnerungsstätte wieder hergerichtet worden. Also für begeisterte Fotografen als auch Familien mit Kindern ist das ein interessanter Ort.