Die Inselwelt der Seychellen

Die Route im Indischen Ozean führt weiter Richtung Norden. Hier stößt man mitten im endlosen Ozean auf Inseln mit einem dichten Urwald, feinem Sandstrand mit Kokospalmen und wunderbar bizarren Granitfelsen. Unsere MS Albatros hat die Seychellen erreicht. Diese Inseln besitzt eine beeindruckende Anzahl an Naturschutzgebieten. Mehr als 50 % aller Pflanzen- und Tierarten sind endemisch, d. h. sie kommen also nur hier vor. Die Seychellen haben zwei Wahrzeichen. Zum einen findet man hier die Aldabra Riesenschildkröte sowie die nur hier wachsende Kokosnuss „Coco de mer“, die wegen ihrer Form an einen Popo erinnert.

 

 

Tag 1 –> La Digue

La Digue ist mit 2200 Einwohnern die viertgrößte Insel der Seychellen und kann mit dem Schnellboot sowie Hubschrauber erreicht werden. Kennzeichnend für diese Seychelleninsel sind ihre riesigen Granitformationen, die zum Meer mit den weißen Stränden  hin abfallen. Hier bewegt man sich mit dem Fahrrad, dem Ochsenkarren oder zu Fuß. Alles ist in ca. einer Stunde erreichbar.

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Inselkarte von La Digue

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La Passe auf der Insel La Digue

Vom Schiff aus erreichte ich per Tenderboot den kleineren Ort La Passe. Gleich am Ausgang des Steges findet man auf der rechten Seite die Touristeninformation sowie kleinere Touranbieter, Fahrradverleihe und Souvenirstände. Ich machte mich aber per Fuß auf, diese Insel zu erkunden und bog direkt rechts ab. Dieser Weg führte direkt auf die berühmteste Bucht der Insel, Anse Source d’Argente, welche man von den typischen Postkartenbildern der Seychellen kennt. Nach ca. 1,5 km bzw. 1 Stunde Weg erreicht man aber erst einmal die Domaine de l’union, welcher durchquert werden muss, um an den Strand zu kommen. Auf diesem Gut findet man einen riesigen Kokospalmenwald, eine Korbfabrik, eine Vanilleplantage, eine traditionelle Schiffswerft und einen verlassenen Friedhof. Um diesen sowie den Strand besuchen zu können, muss umgerechnet ein Eintritt von 10 € bezahlt werden.

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Eingang zur Domaine de l’union

Ich folgte daher den Weg weiter ins Inselinnere. Auf den endlosen gut asphaltierten Weg kann man viele Tiere und Pflanzen beobachten, welche in ihrer Form und Farbe faszinierend sind. Durch den größten Teils autofreien Verkehr macht es Spaß die Insel auf gemütliche Art und Weise zu erkunden. Nach knapp 6 km also umgerechnet 3 Stunden hatte ich die Insel gegen den Uhrzeigersinn erkundet.

Lohnenswert und die beste Möglichkeit zum Baden besteht an der Bucht Anse Severe, da hier die Strömung am geringsten ist. Sie befindet sich am Nordwesten der Insel und erreicht man nach ca. 1 km von La Passe aus. Hierzu biegt man am Hafeneingang einfach nach links ab. Ein BBQ Mittagessen des Schiffes rundete den Strandaufenthalt dort ab.

 

 

Tag 2 –> Mahe

Heute ging es auf die Hauptinsel der Seychellen. Auf Mahe mit der Hauptstadt Victoria leben rund 90 % der Einwohner des Landes. Sie ist 155 qkm groß und beheimatet den größten Gipfel des Landes, den 905 m hohen Morne Seychellois. Victoria befindet sich im Osten des Landes und ist eine modern entwickelte kleine Stadt, in welcher 22000 Einwohner leben. Vom internationalen Flughafen aus werden 50 internationale Verbindungen pro Woche abgewickelt. Das überschaubare Zentrum breitet sich rund um den Freedom Square aus.

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Clock Tower am Freedom Square in Victoria auf der Insel Mahe

Ich buchte für heute eine Ganztagestour, welche die komplette Insel beinhaltet. Zu Beginn der Tour machten wir uns vom Hafen aus auf, welcher nur wenige Fußminuten vom Stadtzentrum Victorias entfernt ist. Den ersten Stopp legten wir im Botanischen Garten ein. Bei einem Rundgang erklärte uns die lokale Reiseleiterin die Entstehung der nur hier wachsenden Coco de mer. Diese sieht wie ein Popo aus und kann bis zu 40 kg schwer werden. Der Kaufpreis für so eine Kokosnuss liegt bei rund 300 €. Neben dieser speziellen Kokosnuss findet man hier viele interessante und farbenfrohe Pflanzen. Allgemein ist die Pflanzen- und Tierwelt auf den Seychellen schon alleine ein Besuch wert.

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Botanischer Garten von Victoria auf Mahe

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Palme der Coco de Mer

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Rote Ananas auf den Seychellen

Von hier aus ging es dann weiter in das Stadtzentrum von Victoria. Dort besichtigten wird den berühmten Clock Tower auf dem Freedom Square, der 1903 als Nachbildung von Little Ben gebaut wurde. Bei einem Besuch des Selwyn Clarke Market, der in einer modernen Halle untergebracht ist die an eine chinesische Pagode erinnert, sahen wir diverse Obst- und Gemüsesorten sowie frischen Fisch und Souvenirs. Von dort aus ging es durch die Church Street zur Cathedral oft he Immaculate Conception (Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis). Die Türen und Tabernakel stammen von einem einheimischen Künstler. Gleich nebenan ist das Capuchin House (Haus der Kapuziner) ein wuchtiger Bau mit zahlreichen Balkonen und Arkaden.

Mit dem Bus ging unsere Tour nun ins Landesinnere zum Morne Nationalpark. Über eine kurvenreiche Strecke erklomm der Bus die 300 Höhenmeter. Die Strecke ist gesäumt von Gärten mit Mango-, Papaya- und Brotfruchtbäumen. An den Flanken des Sans Soucis liegt die Mission Lodge, auch als Vanns Town bekannt, einer der historischsten und bedeutsamsten Stätten der Seychellen. Die einstige Farm wurde im späten 19. Jh. von Missionaren in ein Internat für die Kinder von befreiten Sklaven umgewandelt. 1984 wurde es zum Nationaldenkmal erklärt. Darüber hinaus hat man von hier aus einen fantastischen Ausblick auf das Meer. Nur wenige Minuten von dort entfernt befindet sich die Tea Factory, wo neben Tea auch Kaffee verarbeitet wird.

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Eingang zur Mission Lodge

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Überreste der Mission Lodge

Über die Westküste der Insel vorbei an wunderschönen Stränden und Buchten sowie unterschiedlichen Plantagen und Dörfern geht es in den Süden nach Takamaka. Dort nahmen wir unser kreolisches Mittagessen ein und konnten darüber hinaus den herrlichen Strand zu einer kurzen Erfrischung im Meer zu nutzen. Die Fahrt setzten wird dann an der Küstenstraße im Osten weiter fort und gelangten zu der 1870 gegründeten kleinen Plantage Domaine de Val de Pres im Herzen des Craft Village, einem Kunsthandwerksdorf. Dort besichtigten wir den Speisesaal, den Salon und die restaurierten Zimmer des Herrenhauses. Über Victoria ging es wieder zur MS Albatros.

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Herrenhaus auf der Plantage Domaine de Val de Pres im Craft Village

 

Tag 3 –> Silhouette

Am 3. Tag erreichten wir die Insel Silhouette, die drittgrößte Insel der Seychellen. Sie ist 20 qkm groß und beheimatet ca. 130 Einwohner. Wie auch die meisten anderen Inseln ist sie nur schwer zugänglich. Sie ist reich an Naturschönheiten und ist zu 93 % ein Nationalpark. Im Landesinneren findet man seltsam wuchernde Bäume und Pflanzen. Zum Beispiel die fleischfressende Nepenthes pervillei, die nur hier vorkommt. Sie fängt und verdaut Insekten, die als zusätzlicher Dünger dienen. Darüber hinaus kann man auch die Schraubenpalme, Rotholz-, Zopf- und Kapuzinerbäume finden. Aber auch Badefans kommen an den vielen Stränden auf ihre Kosten.

 

Tag 4 –> Praslin

Am letzten Tag auf den Seychellen ging es auf die zweitgrößte Insel des Landes. Praslin ist rund 40 km von der Hauptinsel entfernt und kann wie die anderen Inseln per Boot, Helikopter und Flugzeug erreicht werden. Die Landschaft besteht vorwiegend aus Hügeln, Tälern und von Dschungel bedeckten Ebenen. An der Küste öffnen sich paradiesische Buchten mit weißen Sandstränden und überwältigenden Meeresgründen. Ihren Namen hat sich nicht von Anfang an. Sie hieß vorher Palmeninseln, weil hier im Vallee de Mai der größte Bestand der berühmten Coco de Mer vorkommt.

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Coco de Mer

Mit dem Tenderboot setzte ich nach Baie St. Anne über. In dem kleinen Ort gibt es ein paar Geschäfte sowie Verleihstationen. Von hier aus nahm ich das Hauptziel des Tages, den Nationalpark Vallee de Mai, in Angriff, welches von der UNESCO zum Welterbe erklärt worden ist. Seit 1966 werden hier nur noch einheimische Gewächse gezüchtet und gepflegt. In dem Park schlängen sich Pfade, vor allem aus Jahrmillionen alten Granitblöcken, durch ein Gewirr aus Lianen, Bananenstauden, Zimtbäume, Akazien, Bambus, Takamakas, Jack- und Kapuzienerbäume. Darüber hinaus findet man hier auch die seltene Meereskokospalme sowie die Seychellennusspalmen, deren gefächerte Wedel herrlich anzusehen sind. Aber auch die Tierwelt ist vielfältig vertreten. Dabei konnte ich den seltenen schwarzen Papagei sichten.

Nach diesem wunderschönen Spaziergang durch den Nationalpark machte ich noch einen Abstecher zur Cote d’Or an den Anse Volbert, der im Norden der Insel liegt. Dieser Strand besticht mit einem weißen sehr feinen Sand und türkisklaren Wasser.

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Anse Volbert auf Praslin

Darüber hinaus lohnt sich auch ein Besuch des bekanntesten Strand der Insel, dem Anse Lazio, welcher nordwestlich auf der Insel liegt.

 

Mein Fazit:

Die Seychellen sind ein bezauberndes Fleckchen auf dieser Erde. Besonders Freunde des Badens und Schnorcheln werden sich hier pudelwohlfühlen. Jede Insel hat zahlreiche Strände mit weißen Sand und klaren Wasser zu bieten. Aber auf Grund der Ebbe und Flut sowie der Korallenriffe.

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