Luanda/ Angola

Mit dem Hafen Luanda in Angola beginnt nun das Abenteuer Westafrika. Nach einem langwierigen Bürgerkrieg, welcher 2002 endete, entwickelte sich das Land dank seiner Ölreserven immer weiter und wird moderner. Vor allem die Hauptstadt Luanda, welche 1575 während der portugiesischen Kolonialzeit gegründet wurde, mit seinen mittlerweile knapp 7 Mio. Einwohner profitiert hiervon. Vor allem Wirtschaftsmigranten siedeln sich an und unter ausländischen Arbeitnehmer zählt sie zu den Städten mit den höchsten Lebenshaltungskosten der Welt. Das Land bietet unterschiedliche Facetten für Besucher. Beginnend mit der portugiesischen Kolonialarchitektur in der Hauptstadt bis hin zu einer Vielfalt von Landschaften, Natur und Ethnien im Landesinnere.

Gleich mit Beginn des Anlegens an der Pier, werden wir von einer großen Menschenmenge und mehreren TV Kameras willkommen geheißen. Wie uns im Laufe des Tages berichtet wird, sind wir das erste Kreuzfahrtschiff, welches nach knapp 3 Jahren hier anlegt.

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Da ein Verlassen des Schiffes nur mit einem gebuchten Ausflug möglich war, fiel die Entscheidung auf die Tour „Stadtrundfahrt Luanda“. Hierzu bestiegen wir bei 35 Grad und über 90 % Luftfeuchtigkeit die Kleinbusse. Im Konvoi, welcher von der Polizeistaffel mit Motorädern angeführt wurde sowie einem Krankenwagen der den Abschluss bildete, ging es nun auf einer Stadttour mit mehreren Besichtigungsstopps. Wir fahren entlang der Marginal Bay und passieren das Wirtschaftsviertel mit seinen Wolkenkratzern. Das erste Ziel ist das wohl bekannteste Gebäude der Stadt, der Palacio de Ferro. Inmitten der Hochhäuser und Kolonialbauten wirkt der sogenannte Eisenpalast ein wenig verloren. Das Bauwerk wurde von dem französischen Architekten Gustave Eiffel entworfen. Schöpfer des gleichnamigen Eiffelturmes. Der Eisenpalast erreichte Angola nur zufällig. Denn der Frachter mit dem Material sollte eigentlich nach Madagaskar und erlitt aber in den 1980er Jahren vor der Küste Angolas Schiffbruch. Daraufhin beschlagnahmten die Portugiesen kurzerhand die Fracht.

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Eisenpalast

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Nach einer Besichtigung des Bauwerkes besuchten wir im Anschluss die gotische Kirche „Los Remedios“, welche 1719 als Kapelle erbaut und 1798 neu errichtet wurde sowie das Nationalmuseum von Angola, welches afrikanische Masken, Musikinstrument und Jagdartefakte ausstellt.

Ein weiteres Highlight neben dem Eisenpalast ist die Festung Sao Miguel. Diese beeindruckende Festung wurde 1576 von Paulo Dias de Novais errichtet. Von hieraus überblickt man die Naturbucht mit dem Hafen von Luanda sowie die Magistral Bay mit seinen Wolkenkratzern. Das bemerkenswerte Bauwerk, welches seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, stand früher im Mittelpunkt des transatlantischen Sklavenhandels. Heute befindet sich an diesem Ort das Museum der Streitkräfte.

Von dort geht es Richtung der Ilha de Luanda, welche eine 9 km lange schmale Nehrung ist und zwischen dem Atlantik und der Bucht von Luanda gelegen ist. Diese führt uns zum einzigartigen Agostinho Neto Mausoleum mit dem riesigen Obelisken. Er wurde zu Ehren des ersten Präsidenten Angolas errichtet. Auf dem Weg zum Schiff geht es noch vorbei an der Oberstadt, der Cidade Alta. In diesem neuen Stadtteil befinden sich ein vornehmes Villenviertel mit pinkfarbenen Kolonialhäuser, der Präsidentenpalast und einige Ministerien. Wieder im Stadtzentrum angekommen geht es vorbei  an der angolanischen Nationalbank, welche sich in einem sehenswerten Kolonialbau befindet.

Bei diesem schönen Ausflug konnte man erste Eindrücke über die Sehenswürdigkeiten der Stadt Erlangen und in das Lebensgefühl der Angolaner eintauchen. Besonders hervorzuheben ist hier die Fürsorge der Touristenführer, welche sich tolle Mühe gegeben haben, den Touristen Ihre Stadt und Land näher zu bringen trotz des für Europäer ungewohnt warmen Wetters.

Wer sich einen filmischen Eindruck darüber verschaffen möchte, kann gerne mal in den TV-Beitrag, welchen ich am Anfang erwähnt habe, unter folgenden Link https://www.youtube.com/watch?v=VFCvUqP9Vuw reinschauen.

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