Mit der Abfahrt von Südafrika ging es nun mit der MS Albatros in den indischen Ozean. Hier erreichten wir nach 2 Seetagen La Réunion. Dies ist ein französisches Überseegebiet und gehört somit auch zur EU. Sie ist die westlichste Insel der Maskarenen und hat rund 850.000 Einwohner. Der Hafen von Le Port, an dem das Schiff festmachte, ist ca. 3 km vom Stadtzentrum entfernt.
Tag 1
Neben verschiedenen Ausflügen die angeboten wurden, bestand auch die Möglichkeit ein Shuttle in die Küstenstadt St. Paul sowie ins Stadtzentrum von Le Port zu nutzen. Um den Tag optimal zu nutzen ging es schon um 8:30 Uhr mit dem ersten Bus in die Küstenstadt St. Paul, welches heute die zweitgrößte Stadt der Insel und frühere Hauptstadt war. Nach Ankunft an der Waterfront startete ich von hieraus meinen Spaziergang. Die Waterfront verläuft an der Küste entlang und ist mit verschiedenen Bars und kleineren Restaurants sowie mit einigen schönen Parkanlagen gesäumt. Weiter zum Stadtzentrum hin, befindet sich das sehenswerte Hotel de Ville aus den Tagen der Compagnie des Indes sowie etwas weiter der alte Friedhof Cimitiere Marin, auf dem der berühmt-berüchtigte französische Pirat La Buse begraben ist. Auf dem Rückweg zum Shuttle kam ich noch durch die Einkaufsstraße der Stadt, in der sich diverse Bekleidungs- und Drogerieläden befanden. Im Anschluss ging es weiter in die Hafenstadt Le Port.

Waterfront von St. Paul

Waterfront von St. Paul
Beim meinem Rundgang ging es entlang der Hauptstraße N4 durch die Stadt. Kleinere Läden sowie Imbissbuden und ein Supermarkt „Score“ zierten diese Straße. Auf dem Marktplatz fand an diesem Mittwoch ein Wochenmarkt statt, auf dem vor allem Obst und Gemüse angeboten wurden. Gleich nebenan ist auch die Touristeninformation zu finden. Neben einigen Geschäften sind auch mehrere Schulen, welche meist einen Sportplatz haben, zu sehen. Verfolgt man die Straße weiter, geht sie in die N7 über, welche direkt in das Einkaufszentrum „Jumbo“ führt. Der Weg vom Zentrum bis dorthin beträgt ca. 6 km. Dort erledigte ich noch ein paar Kleinigkeiten. Danach machte ich mich mit dem Shuttle wieder auf zum Schiff.
Tag 2
Am heutigen Tage ist ein Ausflug in das Landesinnere der Insel geplant. Hierzu machte sich unsere Gruppe über die Küstenstraße durch die Hauptstadt St. Denis bis nach St. Andre in den Nordosten auf. Bei dieser Fahrt passierten wir tropische Landschaften sowie Zuckerrohrplantagen. Die Fahrt nach St. Andre dauert ca. 1 Stunde von Le Port aus. Der erste Stopp war auf einer Vanilleplantage. Hier haben wir einiges über die Herstellung der Vanille erfahren. Die aus La Réunion stammende Vanille ist eine der teuersten der Welt. Nach einer Kostprobe eines Vanillelikörs und –kaffees machten wir uns auf den Weg nach Cirque de Salazie.
Die Cirques, Talkessel, die durch die Erosion des Piton des Neiges (mit 3.070 m der höchste Berg der Insel) entstanden, sind zum Teil schwer zugänglich. Von St. Andre aus schlängelt sich die Straße entlang der tiefen Schlucht des Flusses Mat bis Salazie mit seiner spektakulären Landschaft. Von den Felshängen sprudeln dutzende Wasserfälle herab. Sehr beeindruckend ist vor allem der Wasserfall Voile de la Mariee, welcher so viel wie Brautschleier heißt. Nach einem kurzen Fotostopp führte der Weg weiter in den früheren Thermalbadeort Hell-Bourg. Dort sind typische kreolische Häuser zu sehen. Von hier aus starten verschieden Wandertouren zu weiteren spektakulären Wasserfällen. Anschließend ging es wieder zurück zum Schiff.

Hell-Bourg
Tag 3
Der letzte Tag auf der Insel führte mich in die Hauptstadt St. Denis, welche mit 145.000 Einwohner die größte Stadt der Insel ist. Sie ist an drei Seiten von steilen Bergen umgeben. In seine rechtwinklig angelegten Straßen findet man sich sehr leicht zu recht. Von Le Port aus gelangt man in knapp 30 Minuten nach St. Denis. Einladend ist vor allem die Uferpromenade mit ihren Gartenanlagen und alten Kanonen. Hier befindet sich auch die Statue von Roland Garros. Das Denkmal erinnert an den auf La Réunion geborenen Luftfahrtpionier. Nicht weit davon entfernt befindet sich ein Park mit der Bronzestatue für den Gouverneur Mahe de la Bourdonnaise, der St. Denis zur Hauptstadt der Insel machte.

Statue von Roland Garros
Weiter geht es auf die Rue de Paris, an der Häuser aus der Kolonialzeit mit Veranden, schattigen Gärten und großen Fenstern stehen. Darüber hinaus ist hier auch das Musee leon Dierx, welches schöne Sammlungen moderner und zeitgenössischer Gemälde ausstellt, zu finden. Am Ender der Straße gelangt man zum Park Jardin de l’etat. Dieser beheimatet neben Tamarinden, Baobabs, Brotfrucht- und Gewürznelkenbäumen das Museum d’Histoire naturelle. Dieses beherbergt faszinierendes der Geologie sowie der Tier- und Pflanzenwelt.

Park Jardin de l’etat in St. Denis
Abgerundet wurde die Stadtbesichtigung durch einen Spaziergang durch die Einkaufsstraße Rue du Marechal Leclerc. Hier ist alles zu finden, was eine moderne Geschäftsmeile zu bieten hat. Besonders zu erwähnen ist der Grand Marche am westlichen Ende der Straße, welches in einem von schönen Gittern umgebenen Gebäude liegt. Hier bietet sich eine große Auswahl an Kunsthandwerk.

Stadtzentrum von St. Denis
Mein Fazit:
Auf La Reunion gibt es eine Menge zusehen. Sowohl in den verschieden Küstenort kann man die europäische als auch kreolischen Einschlag entdecken, als auch ein Besuch des Landesinneren ist auf jeden Fall lohnenswert. Vor allem Wander- und Naturfreunde ist diese grüne Insel sehr zu empfehlen. Die ausgedehnten Wanderwege rund um Salazie, laden zu stundenlangen erkunden ein.