Unser heutiges Ziel ist die Luther- und Nibelungenstadt Worms, die auch als Romantik- und Weinstadt bekannt ist. Hier sind wir weiter unterwegs auf Luthers Spuren und kommen zu einem der historisch wichtigsten Orte seines Lebens. Hier spielte sich die Urszene der Reformation ab, aber dazu kommen wir später.
Zunächst statteten wir der Dreifaltigkeitskirche einen Besuch ab. Sie entstand als lutherische Stadt- und Reformationsgedächtniskirche und wurde als barocker Saalbau errichtet. Dies geschah nach der Stadtzerstörung (1709-1725). Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete man die Inneneinrichtung im Stil der 50-er Jahre.
Dreifaltigkeitskirche bei Nacht und von Innen
Dom St. Peter zu Worms – Zwischen 1125 und 1130 entstand die doppelchörige romanische Pfeilerbasilika mit Querschiff, die 1181 auf den Fundamenten errichtet wurden. An Ost- und Westchor befindet sich ornamentaler Schmuck und am Kaiserportal auf der Nordseite befindet sich die Darstellung des Nibelungenliedes „Streit der Königinnen“. Als eine steinerne Bilderbibel zeigt sich das gotische Südportal mit der gotischen Nikolauskapelle, die sich gleich nebenan befindet. Im Dom befinden sich romanische und spätgotische Steinbildwerke und der Ostchor, der nach Zerstörung der Stadt im Jahr 1689 barock ausgestattet wurde. Des Weiteren sind im Inneren der Hochaltar des Balthasar Neumanns sowie die Grablege salisischer Herzöge zu entdecken. Bis 1807 befand sich vor der Südseite die Taufkirche St. Johannes.
Dom St. Peter
Im Museum Heylshof befinden sich zahlreiche Gemälde, Kleinplastiken, Glasmalereien, Gläser und Keramik. Außerdem auch Porzellan, Grafiken und eine Sonderausstellung. Der Heylshofpark befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Bischofspalastes, der 1689 zerstört wurde. Einige in den Fußboden eingelassende Denkmalsplatten kennzeichnen die Lage der ehemaligen Gebäudekomplexe. Hier fand am 18. April 1521 die Begegnung zwischen Kaiser Karl V. und Martin Luther statt.
Man sollte unbedingt die Ausstellung „Luther in Worms 1521 – Der Ort des Geschehens” (13.2.-29.5.2017) besuchen. Man erhält Informationen über die Urszene der Reformation, die sich am 18.4.1521 zutrug. Kaiser Karl V. befahl Luther seine aufrührerischen Thesen auf dem Reichstag zu widerrufen. Dies verweigerte Luther jedoch und verwies dabei auf sein Gewissen.
Während meines Besuchs in Worms wurde die Denkmalsplatte „HIER STAND VOR KAISER UND REICH MARTIN LUTHER 1521“ entfernt und durch ein Denkmal in Form von übergroßen Bronzeschuhen der Größe 78 ersetzt. Da die Einweihungsfeier erst am 18.4.2017 stattfand, kann ich nur eine Skizze dieses neu errichteten Gedenkortes darstellen.
links: Gedenktafel am Heylsschlösschen; rechts oben: Skizze der Bronzeschuhe;
rechts unten: Denkmal vom Bildhauer Gustav Nonnenmacher
Während seines Aufenthalts wohnte Luther im Johanniterhof an der Ecke Kämmererstraße/Hardtgasse 2. Er hielt sich dort vom 16. bis zum 26.4.1521 auf.
Bronzetafel am Standort
In Worms befindet sich das größte Reformationsdenkmal der Welt. Es wurde im Jahr 1868 fertiggestellt und entstand nach einem Entwurf von Ernst Rietschel. Das Denkmal stellt die Reformationsgeschichte mit Martin Luther während des Reichstags zu Worms
dar.
Reformationsdenkmal
Natürlich durfte bei unserem Besuch auch Nibelungendenkmäler nicht fehlen. In Worms befindet sich ein siebeneckiger Brunnen: der Siegfriedbrunnen. In dessen Mitte befindet sich die Statue des Drachentöters Siegfried. Der Brunnen entstand im Jahr 1921 nach Entwürfen von Adolf von Hildebrand.
Bereits 1905 fertigte Johann Hirt eine Plastik an, die ihren Platz auf dem Fundament des alten Rheinkrans fand. 1993 finanzierte man mit Spenden und öffentlichen Mitteln die Restaurierung. Dargstellt ist Hagen, ein Gefolgsmann des Burgunderkönigs Gunther in Worms. Die Plastik trägt den Namen: „Hagen versenkt den Nibelungenschatz”.
links: Siegfriedbrunnen; rechts: Hagendenkmal am Rhein
Während unserem Besuch schliefen wir im Hotel Kriemhilde am Schlossplatz, das von einem italienischen Paar betrieben wird. Das Hotel besitzt wenige Zimmer und eine tolle Lage. Einziger Minuspunkt ist die enge Treppe, die mit schweren Koffern nur mühsam zu bewältigen ist. Unser Zimmer mit Aussicht auf Dom und Schlossplatz ließ uns den schweren Aufstieg aber schnell vergessen! Die Küche im hauseigenen Restaurant überzeugt ebenfalls. Wir aßen die Pfälzer Leberknödel, die uns sehr mundeten! Das Parken gestaltet sich etwas schwieriger, ich rate Ihnen das Auto im ehemaligen Bauhaus-Parkhaus abzustellen.
Shoppingbegeisterte kommen auch in Worms nicht zu kurz. Die Kämmererstraße besitzt zahlreiche Geschäfte, die zu einem Einkaufsbummel einladen.
Mein besonderer Tipp ist ein kleiner Spaziergang zum Rhein. Im Sommer lädt die Rheinpromenade zum Verweilen ein. Lassen Sie sich gerne von meinem Video überzeugen.
Geocache: GC70FNK; Wortschatz am Denkmal; Koordinaten: 49,632283 8,359817 (Traditional-Cache)
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Jörg Arndt