Der nächste Stop auf unserer Tour war Speyer. Besonders interessierte mich der Dom zu Speyer, der zum Weltkulturerbe gehört. Des Weiteren zog es uns auch zur Gedächtniskirche, die erneut unser Thema Luther aufgreift.
Der Dom zu Speyer entstand in der Zeit von 1030 bis 1124 und gilt heute als größte romanische Kirche weltweit. Kunst, Religion und Geschichte bilden eine Einheit in der Gemeindekirche.
Die Fassade über dem mittleren Tor der Westseite besitzt fünf Figuren: Erzmärtyrer Stephanus als Patron des Doms, Erzengel Michael als Patron Deutschlands, Gottesmutter Maria als Hauptpatronin der Kirche, Johannes der Täufer sowie Bernhard von Clairvaux.
Die bronzene Domtür stellt eine Predigt dar. Im unteren Teil befinden sich Geschichten aus dem Alten Testament, darunter die Schöpfungs- und Urgeschichte. Szenen aus Jesus Leben befinden sich im oberen Teil und stellen somit das Neue Testament dar. Hier beginnt die Erkundung des Doms.
Domtür
Das Mittelschiff ist ein gerichteter Bau und besitzt somit im Gegensatz zu anderen Kirchen nur einen Chor. Auf dem Fundament der 12 Apostel enstand die Kirche, deren Gang von 12 Bögen gesäumt ist. Sechs Gewölbe symbolisierten im Mittelalter den Himmel. Maria, die Schutzpatronin der Kirche begleitet den Besucher durch die gesamte Kirche in Gestalt von Bildern und Nachbildungen. Am Eingang wird man bereits von einer Maria-Statue begrüßt.
Am 12. Oktober 1891 erblickte Edith Stein in Dreslau das Licht der Welt. Im Bistum Speyer entschied sich die junge Philosophin den katholischen Glauben anzunehmen. Am 1. Januar 1922 ließ sie sich taufen und erhielt einen Monat später in Speyer das Sakrament der Firmung. Bis 1931 fand sie hier ihren Wohnsitz und unterrichtete an Schulen des Klosters St. Magdalena. Des Weiteren führte sie dort auch wissenschaftliche Arbeiten durch. Der Dom galt als ihre Pfarrkirche, in der sie auch die heilige Messe mitfeierte. Ihre Beichte gab sie im Beichtstuhl des Klosters ab. Im Jahr 1933 trat sie in den Karmeliterorden ein. Edith Stein wurde am 9. August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz von Nationalsozialisten getötet. 1999 erhoben Papst Johannes Paul II, Brigitta von Schweden und Katharina von Siena zur Patronin Europas.
Reliquie Edith Stein
Der älteste Teil ist die Krypta, die von Säulen mit rot-weißen Steinen umgeben ist und somit an die Mezquita in Córdoba erinnert. Hier befindet sich auch ein altes Taufbecken des Doms. Des Weiteren gilt die Krypta als Ort, an dem man Jesus nahe sein kann. Weltweit gibt es keine größere romanische Hallenkrypta. Ein sieben Meter hohes Gewölbe in einer Unterkirche ist nirgendwo sonst zu finden. Die Krypta besteht aus vier Räumen. Im Jahr 1041 fand die Weihe der Krypta statt.
Durch die Vorkrypta gelangt man in die Grablege der Kaiser und Könige. An der Wand befindet sich das Grabdenkmal Rudolfs von Habsburg. Hierbei handelt es sich um eine lebensgetreue Darstellung. Dies war jedoch fürs Mittelalter untypisch, da die Könige meist jugendlich dargestellt wurden.
Rudolf von Habsburg
Nach der Besichtigung des Doms zu Speyer war die Gedächtniskirche an der Reihe. Die durfte auf unserer Luther-Reise natürlich nicht fehlen. Die Kirche wurde in Gedenken an die Protestation zu Speyer, die am 19. April 1529 stattfand, errichtet. Es wurde gegen die reformatischen Neuerungen protestiert. Unter den Protestanten befanden sich evangelische Fürsten und Reichsstädte.
Zwischen 1893 und 1904 entstand der Bau nach Entwürfen von Nordmann und Flügge. Die Kirche gilt heute als Denkmal des Weltprotestantismus und wurde mit Spendengeldern aus aller Welt finanziert.
Rosette auf der Südseite von außen/innen
Gestaltet wurde die Kirche im neugotischen Stil und erinnert an eine französische Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. In der Vorhalle befindet sich ein Lutherdenkmal, das von Statuen der protestierenden Fürsten umgeben ist. Besonders sind die Glasgemälde, die von verschiedenen deutschen Glaswerkstätten angefertigt wurden. Ein Pluspunkt bei der Besichtigung ist die Möglichkeiten mit QR-Codes und dem Handy spannende Informationen über die Kirche zu erhalten. Diese Führung ist zudem kostenlos.
Lutherdenkmal
Mein persönlicher Tipp: Ich empfehle Ihnen am Naturfreundehaus zu parken, da es nahezu unmöglich ist einen Parkplatz in der Innenstadt zu finden. Die entstehenden Kosten halten sich in Grenzen und die Sehenswürdigkeiten sind bequem zu Fuß erreichbar.
Die malerische Altstadt lädt mit einer Shoppingstraße zum Schlendern ein und auch Technikfans kommen auf ihre Kosten: das Technik-Museum. Besonders schön ist das Altpörtel, dass einen imposanten Durchgang auf die Einkaufsstraße (Maximilianstraße) bietet.
Altpörtel
Geocache: GC6Y5BQ; Der alte Riegel; Koordinaten: 49,321217 8,437217 (Traditional-Cache)
Hinterlassen Sie uns doch gerne ein Kommentar oder ein Like auf unseren sozialen Medien!
Jörg Arndt
Ein wirklich schöner Dom und immer ein Besuch wert!
LikeGefällt 1 Person