Die Kapverdischen Inseln

In den nächsten Seetagen ging es weiter Richtung Afrika. Genauer genommen erreichte das Schiff die Kapverdischen Inseln.

 

Tag 1 auf der Insel Sao Vicente

So stand heute die Insel Sao Vicente mit der Stadt Mindelo an. Das Hafengelände ist überschaubar und führt nach einem Fußweg von ca. 1 km in das Zentrum. Dennoch entschied ich mich, an einem organisierten Ausflug durch die Stadt Mindelo teilzunehmen. Nach einer kurzen Busfahrt erreichte unsere Gruppe das Hafenviertel mit der Bucht Rua da Praia. Hier konnte man schon das geschäftige Treiben der Fischer beobachten, die ihre frischen Waren direkt zum naheliegenden Fischmarkt brachten.

Mindelo 5 Fischmarkt

Fischmarkt in Mindelo

Dies war auch das erste Ziel des beginnenden Spaziergangs. Es war sehr interessant das tägliche Leben auf diesem Markt zu beobachten. Aufgrund, seiner nicht mit deutschen Standards zu vergleichenden Vorschriften, war dieser Markt beeindruckend. Man kann hautnah bei der Zerlegung der Fische dabei sein.

 

Nach diesen Eindrücken ging es weiter zu einem Handwerks- und Gemüsemarkt, wo ein wenig Zeit zur freien Verfügung war, um sich auf den Märkten umzuschauen. Neben den üblichen Gemüsesorten wurden auch sehr schöne Handwerksarbeiten angeboten. Damit gab es auch eine günstige Gelegenheit ein Souvenir zu erwerben. Bezahlen konnte man hier zum Teil auch mit Euro, wobei die Stückzahl an Euroscheinen und Münzen als Rückgeld nur bedingt vorhanden ist. Daher fährt man mit US Dollar schon deutlich besser.

Mindelo 6 Handwerksmarkt

Handwerksmarkt in Mindelo

Nach diesem Bummel führte der Spaziergang weiter in die Altstadt vorbei an der Kirche Nossa Senhora und dem Rathaus der Stadt. Anschließend nahm die Gruppe wieder im ganz einfachen Bus Platz. Das heißt eine Klimaanlage ist nicht vorhanden. Wenn man eine benötigt muss man einfach das Fenster öffnen. Der Weg führt über Kopfsteinpflaster und vielen Serpentinen auf den höchsten Punkt der Insel auf den Mount Verde. Dieser liegt 750 Meter über den Meeresspiegel. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Bucht Baja das Gatas und den Praia Grande, den schönen weißen Sandstrand, der einen eindrucksvollen Kontrast zum schwarzen Lavagestein der umliegenden Gebirge bildet.

Mindelo 7 Mount Verde höchster Punkt 750 m

Aussicht vom Mount Verde

Wieder unten angekommen machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp im Fischerdorf Salamansa und an der oben schon erwähnten Bucht Baja das Gatas. An diesem Ort liegen einige Ferienhäuser von der ein oder anderem prominenten Persönlichkeit. Dennoch macht dieser einen sehr leblosen und verlassen Eindruck. Dieser Eindruck würd natürlich durch die rückständige Infrastruktur außerhalb von Mindelo bestärkt, dass dort nur über holprige Kopfsteinpflaster führt. Gut durchgeschüttelt kehrt unsere Gruppe zum Schiff zurück.

 

 

Tag 2 auf Boa Vista

Am heutigen Tage stand die Insel Boa Vista auf den Kapverden mit dem Örtchen Sal Rei auf dem Programm. Da es eine relativ kleine Ortschaft ist, wurden keine organisierten Ausflüge angeboten. Somit konnte diese nach freien Belieben erkundet werden.

 

Wie man erahnen kann, verfügt diese Insel über keine eigenen Piers, so dass getendert werden musste. Im Vergleich zu anderen Reedereien erfolgte dies sehr gut organisiert, d. h. dass die verschiedenen Decks in Gruppen eingeteilt und nacheinander an Land gebracht wurden.An der Pier angekommen, bestand die Möglichkeit einen kostenpflichtigen vom Schiff organisierten Shuttelbus zu benutzen, welcher zwischen der Pier, dem Zentrum (ca. 1 km entfernt), dem Badestrand (ca. 4 km) und zurück zur Anlegestelle verkehrte. Da mir aber der Preis von 9,- € hierfür in keinen Verhältnis stand, entschied ich mich den einen Kilometer zu Fuß zurück zu legen.

Sal Rei 1 Eingang

Stadteingang Sal Rai

Sobald man am Hafenausgang angekommen war, erkannte man schnell, dass auf dieser Insel der Tourismus noch in den Kinderschuhe steckt. Neben einem schönen Strand auf der linken Seite des Ausgangs, säumte die karge Landschaft teilweise bunte Gebäude, welche zumeist Hotels sind. Einige dieser sind bereits fertig gebaut bzw. befinden sich noch in diversen Bauabschnitten.

Sal Rei 3 Schild

 

Aufgrund der überschaubaren Aktivitätsmöglichkeiten des Ortes, entschied ich mich nach einem Rundgang für einen Zwischenstopp in einem Café, um der inzwischen drückenden Temperaturen von knapp 35 Grad sowie der hohen Luftfeuchtigkeit zu entkommen. Nach einer Verschnaufpause schlenderte ich noch am naheliegenden Strand entlang. Leider war dieser Aufgrund seiner starken Strömung nicht zum Baden geeignet, so dass man nur die Füße abkühlen konnte. Anschließend machte ich mich wieder auf zum Schiff.

Sal Rei 4 Strand

Strand von Sal Rai

 

Tag 3 auf der Insel Santiago

Mit dem heutigen Tage legten wir auf der dritten und letzten Insel der Kapverden auf der Reise an. Es führte uns zur Insel Santiago mit der Hauptstadt Praia. Um ins Stadtzentrum zu gelangen, ist ein Shuttle oder Taxi nötig.

 

Wenn man neue Häfen und Städte erleben möchte, sollte man am besten durch diese Spazieren. Vom Schiff aus gab es diese Gelegenheit mit einem lokalen Reiseführer. So schloss ich mich dieser Gruppe an und machten uns mit einem Shuttle auf ins Stadtzentrum. Es ging einige Meter hoch auf den Hügel, auf dem der Präsidentenpalast steht. Neben dem Palast sind die Kaserne sowie die Statue von Diogo Gomes, dem Entdecker der Kapverden, zu besichtigen. Darüber hinaus bietet der Hügel einen herrlichen Rundumblick.

 

Von hieraus ging es weiter zum Zentrum, wo ein schöner Platz gesäumt mit Brunnen und Pflanzen hervorstach. Dieser führte in einen angehnehme Fußgängerzone, welche mit Geschäften und Cafés ausgestattet ist. Besonders hervorzuheben ist der Gemüsemarkt der von hieraus besucht werden kann. So nutzte die Gruppe und ich die Gelegenheit den Markt zu besuchen und bekamen so das afrikanische Feeling mit. Wie auch auf den Kapverdischen Inseln zuvor, wurden die üblichen Gemüsesorten angeboten.

 

Nach diesen Eindrücken spazierten wir ein paar Häuserblocks der Fußgängerzone weiter zum 1997 eröffneten ethnografischen Museums. In diesem Museum, welches sich über zwei kleine Stockwerke verteilt, wird die Geschichte der Kapverdischen Inseln mit Exponaten erzählt. Danach bestiegen wir unseren Bus und fuhren durch die modernste Straße der Stadt, die Avenida Cidade de Lisboa und passierten den Gouverneurspalast, das Fußballstadion, die Nationalbibliothek sowie die Statue von Amilcar Cabral und gelangen zum Aussichtspunkt Cruz de Papa. Dieser Aussichtspunkt gibt einen schönen Ausblick auf die Umgebung und ziert die Statue von Papst Johannes Paul II, welcher die Kapverden besuchte.

Praia 6 Ethnografische Museum

Ethnografische Museum von Praia

 

Zum Abschluss der Tour stand ein Besuch des afrikanischen Sucupira Marktes an. Gemeinsam mit dem Reiseleiter gingen wir durch die engen Gassen des Marktes, bei dem man sich sehr schnell verlaufen kann. Leider wurden hier keine typischen Handwerksarbeiten angeboten, sondern nur viele Kleidungsartikel und Schuhe von namhaften Herstellern zu günstigen Preis. Dennoch vermittelte dieser Markt sowie seine Umgebung ein authentisches Gefühl von Afrika.

Praia 10 afrikanischer Sucupira Markt 2

afrikanischer Sucupira Markt in Praia

 

Mein Fazit:

Betrachtet man die drei besuchten Inseln der Kapverden, so ist die Insel Santiago mit der Hauptstadt Praia die afrikanischste von allen. Neben vielen Sehenswürdigkeiten laden die verschiedenen Märkte zum Stöbern ein. Sie ist durchaus ein Besuch wert.

Die Stadt Mindelo macht einen netten Eindruck, wenn man sich aber von der Stadt entfernt, kommt man in Regionen die strukturell noch rückständig sind.

Wenn man eine Insel sucht, auf der man kaum Empfang hat und Abschalten möchte vom alltäglichen Stress bzw. einen noch nicht vom Massentourismus überlaufenen Strandurlaub mit sehr warmen Temperaturen bevorzugt, dem ist die Insel Boa Vista zu empfehlen. Wer aber hingegen an Kultur und Sehenswürdigkeiten interessiert ist,  ist auf Santiago und Mindelo besser aufgehoben

 

 

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